Über das Wesen der Spanier
Wer etwas über das Wesen einer Nation wissen möchte, beschäftige sich mit seiner Fußballgeschichte. Oder umgekehrt. Aus gegebenem Anlass heute: Spanien und die Spanierinnen sowie Spanier.
Wie das Land, so die Leute. Könnte aus einer Bier-Werbung sein. Und trifft auf Spanien zu. Weil kaum ein Land derart viele Facetten bietet wie jenes auf der Iberischen Halbinsel. Iberer waren mal eine Stammesgruppe, die da zur Antike gelebt haben, daher der Name. Bildungsauftrag nachgekommen. Die Spanier und Spanierinnen jedenfalls sind so unterschiedlich wie das Land. Der vom Atlantik zerklüftete Norden, der sonnenverwöhnte Osten an der Mittelmeerküste, Insulaner auf Kanaren und Balearen. Leben und leben lassen. Könnte man meinen.
Ist aber in Spanien nicht so. Die stolzen Katalanen begehren seit Jahrzehnten Autonomie. Die ihnen aber nicht gewährt wird. Während man im noblen Madrid die FrancoDiktatur eher pragmatisch weglebte, lehnten sich die Katalanen verstärkt dagegen auf. Auch daraus resultiert heute noch die Rivalität zwischen Barcelona und Madrid. Eine Rivalität, die besonders in den Spielen des FC Barcelona gegen Real Madrid ausgelebt wird. Als Luis Figo die Katalanen in Richtung Madrid verließ, wurde er bei seinem ersten Auftritt als RealSpieler mit einem auf das Spielfeld geworfenen Schweinekopf begrüßt.
Über Jahrzehnte stand der Konflikt in Katalonien auch einem gedeihlichen Miteinander in der Nationalmannschaft im Weg. Während Real Madrid und der FC Barcelona auf Vereinsebene internationale Titel sammelten, blieb die Nationalelf seit dem EM-Triumph