Wusstest du, …
die auf Wanderschaft gehen“, erklärt Andreas von Lindeiner. „Sie suchen ein neues Revier und schauen sich um, ob sie hier Partnerinnen finden.“Dabei ziehen die Tiere nachts durch die Wälder, überqueren Straßen und durchschwimmen Flüsse. Sie sind oft lange unterwegs. „Wir vermuten, dass der Bär, der jetzt in Bayern beobachtet wurde, bereits 2019 in Österreich gesehen wurde“, sagt der Experte.
Einen Bär zu sichten heißt meist aber nicht, dass ihn jemand direkt gesehen hat. Bären sind nachtaktiv. „Die Tiere sind extrem vorsichtig. Den Tag verschlafen sie lieber in einem gemütlichen Versteck“, erklärt der Fachmann. Es lassen sich aber Spuren der Tiere entdecken, wie etwa Kot.
Viel Lust, Menschen zu begegnen, haben Bären sowieso nicht. „Ein Bär ist zwar ein gefährliches Raubtier. Aber wenn man ihn in Ruhe lässt, hat ein Bär keinen Grund, anzugreifen“, sagt der Experte. „Er weiß ja, dass er stärker ist als wir.“
Weil Bären Allesfresser sind, finden sie überall Futter. „Bären haben eine extrem gute Nase. Sie suchen sich Käferlarven, Früchte, Würmer, auch Aas. Sie fressen Wurzeln, Honig oder Fisch.“Der Experte sagt: „Ein Irrglaube ist, … dass vor etwa 200 Jahren Wildtiere wie Bären und Wölfe bei uns Teil der Natur waren? Seitdem sind Bären in Deutschland aber ausgestorben. „Wir Menschen haben dafür gesorgt, dass hier kein Bär mehr leben möchte“, erklärt der Experte Andreas von Lindeiner. „Wir haben die Wälder gerodet und die Bären gejagt.“Der letzte Bär wurde in Bayern vor mehr als 180 Jahren erlegt. Heute ist die Jagd verboten, die Tiere stehen unter besonderem Schutz. In ganz Europa leben nur noch wenige Braunbären, zum Beispiel in Italien, Österreich, Slowenien und den skandinavischen Ländern. „Wir sind sie nicht mehr gewöhnt und haben deshalb Angst“, sagt der Experte. „Schauen wir mal in Länder wie Rumänien oder Bulgarien: Die Menschen dort sind völlig entspannt mit diesen Tieren. Sie leben schon seit Ewigkeiten mit ihnen zusammen.“Natürlich wolle kein Hirte einem Bären seine Schafe überlassen. Aber die Menschen dort wüssten von Bären in der Umgebung und würden sich passend verhalten. Andreas von Lindeiner sagt: „Sie lassen den Tieren ihren Freiraum.“(dpa)