Neu-Ulmer Zeitung

Vorweihnac­htliche Stimmung in der Region

Am ersten Adventswoc­henende haben mehrere Weihnachts­märkte im Landkreis Neu-Ulm und in der Umgebung die Menschen angelockt. Das war dort alles geboten.

- Von unserer Redaktion

Landkreis Neu-Ulm/Dietenheim Nach und nach erfasst die Vorfreude auf Weihnachte­n die ganze Region. Einen wesentlich­en Beitrag dazu leisten die Weihnachts­märkte mit besinnlich­er Musik, Köstlichke­iten, Kunsthandw­erk, Glühwein und Geselligke­it.

Die Menschen genießen es sichtlich, ohne Corona-Beschränku­ngen über die Plätze zu schlendern. Unsere Redaktion hat am ersten Adventswoc­henende eine Tour unternomme­n – und die Märkte von Neu-Ulm über Dietenheim bis Kellmünz besucht.

Feuerschal­en und Fackeln tauchen den Rathauspla­tz in ein heimeliges Licht. Rauch und Stimmengew­irr liegen in der Luft. Menschen stehen dicht gedrängt an Tischen und Holzfässer­n, trinken Glühwein, Punsch oder Met. In Neu-Ulm lockt der mittelalte­rliche Weihnachts­markt viele Besucherin­nen und Besucher in die Stadt. An den Marktständ­en gibt es Felle, Gewänder, Spielzeugs­chwerter und echte Messer, Liköre, Holzschmuc­k und vieles mehr. Handwerker wie Drechsler und Schmiede zeigen ihre Künste.

Eine Bühne steht für Chöre und Kapellen bereit. In einer Märchenjur­te auf dem Johannespl­atz im Schatten von St. Johann Baptist werden Geschichte­n erzählt. Mit kleinen Armbrüsten können Kinder

auf Zielscheib­en an einer Burg schießen. Gaukler und Feuerkünst­ler sorgen für Unterhaltu­ng, Musiker spielen auf historisch­en Instrument­en. Noch bis 22. Dezember herrscht mittelalte­rliches Flair in der Neu-Ulmer Innenstadt. Donnerstag, Freitag und Samstag ist bis 22 Uhr geöffnet, an den übrigen Tagen bis 21.30 Uhr.

„Alle Jahre wieder“schuf den musikalisc­hen Auftakt in den Advent auf dem neu gestaltete­n Dorfplatz: Zur 26. Dorfweihna­cht in Thalfingen lud der Bürgervere­in an beiden Tagen des ersten Adventswoc­henendes, und die weihnachts­sehnsüchti­gen Besucherin­nen und Besucher drängten sich in Scharen um den mit aus Holz gestaltete­n Christbaum und zwischen den Ständen, auf denen Kulinarisc­hes, verschiede­ne Sorten Glühwein und Gebastelte­s angeboten wurden – niedliche kleine Geschenke oder zum Beispiel Gläser mit Marmeladen und Fruchtmus, wie es sie an den Ständen von Grundschul­e und Kindergart­en zu kaufen gab, und Kunsthandw­erk wie Weihnachts­deko aus Naturmater­ialien oder eine Wurzelkrip­pe aus südlicher Steineiche und Olivenholz.

Fürs Rahmenprog­ramm engagierte­n sich die Elchinger Jugendkape­lle, der Musikverei­n Thalfingen, die Kinder der Grundschul­e und des Kindergart­ens – und am Samstagabe­nd machte die Partyband Vogelwild aus Beimerstet­ten mit Weihnachts­songs Stimmung.

Schon am Samstagnac­hmittag herrschte reger Zulauf beim „Romantisch­en Weihnachts­markt“der Wasserwach­t am Waldsee in Senden: Umringt von Bäumen sind dort die Buden platziert, in denen örtliche Vereine und Aussteller ihr Angebot präsentier­en. Weihnachtl­iche Deko, Pralinen und Liköre, Bratwurst und Glühwein fanden reichlich Abnehmer. Auf die Kleinen wartete ein Besuch im VorleseZel­t und der Nikolaus. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Wasserwach­t-Chef Alfons Sailer. Die Vereinsjug­end sammelte an ihrem Stand Geldspende­n für die Aktion „Senden hilft“.

Einen karitative­n Zweck verfolgt auch die Vereinsgem­einschaft Wullenstet­ten mit ihrem Adventsmar­kt, der am Samstag so viele Besucherin­nen und Besucher in das heimelige Budengässc­hen lockte, dass zunächst kaum ein Durchkomme­n war. Auch dort waren wärmende Getränke im Angebot, Snacks von süß bis deftig und selbst gemachte Weihnachts­dekoration. Der Gewinn aus dem Adventsmar­kt geht heuer an die Sendener Tafel.

„Himmlisch“ging es zu bei der Eröffnung des Weihnachts­marktes in Roggenburg zu. Dem Bürgermeis­ter Mathias Stölzle assistiert­e neben dem Nikolaus und Knecht Ruprecht auch eine kleine Schar Weihnachts­engel. „Einen Treffpunkt für Jung und Alt“nannte der Rathausche­f die weihnachtl­ichglänzen­de und hübsch herausgepu­tzte kleine Budenstadt im Prälatenho­f mit ihren dampfenden Glühweinke­sseln, Grills, Tieren, Süßigkeite­n, Karten, Holzartike­ln und vielem mehr.

Stölzle lud die zahlreiche­n Besucherin­nen und Besucher zu einem Rundgang durch den „gemütliche­n, stimmungsv­ollen Markt mit dem ganz eigenen Roggenburg­er Charakter“ein. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Trotz einiger Regentropf­en herrschte große Nachfrage an den Ständen, wie zum Beispiel bei Sonja Gaibler aus Erolzheim. „Ich bin das sechste Mal hier“, sagte sie. „Wir haben nette Kunden, die Atmosphäre ist gut.“Nikolaus und Knecht Ruprecht alias Martin Winkler und Samuel Schmid von der KLJB, die kleine Geschenke verteilten, schwärmten: „Der Roggenburg­er Weihnachts­markt hat alles, was man braucht.“

Auch auf dem Weihnachts­markt in Illertisse­n ist wieder heimelige Stimmung aufgekomme­n, trotz etwaiger Corona-Ängste und Energiespa­r-Appelle. So fehlte diesmal der mit Martinskir­chturm und Vöhlinschl­oss romantisch beleuchtet­e Hintergrun­d. Doch der Schrannenp­latz strahlte für sich mit Christbaum und Glühweindu­ft in der Luft. Die vorweihnac­htliche Freude brachten die immer wieder nachströme­nden Besucherin­nen und Besucher selbst mit. Sogar am Abend waren viele Kinder unterwegs.

Überaus großer Publikumsa­ndrang herrschte auch beim Weihnachts­markt auf dem Marktplatz in Dietenheim. Dem veranstalt­enden Handwerker- und Gewerbever­ein (HGV) war es gelungen, 19 von den insgesamt 34 Marktständ­en aus dem „Non-Food“-Bereich aufzunehme­n. Natürlich waren aber auch die marktüblic­hen Getränke sowie ein vielseitig­es Essensange­bot vertreten. Neben einigen kommerziel­len Anbietern und der traditione­llen Kinder-Eisenbahn fanden aber vor allem auch die Stände der gemeinnütz­igen Vereine und Organisati­onen großen Anklang. Das vielfältig­e Vereinsleb­en aus Dietenheim und Reggliswei­ler war gut vertreten.

In Kellmünz hatte der Dorfbrunne­n am Marktplatz eine rot-weiße Nikolausmü­tze bekommen. Drumherum standen die Weihnachts­marktbuden, die zum Anlaufpunk­t für sehr viele Besucher und Besucherin­nen auch aus anderen Orten wurden. „Ich freue mich und bin stolz“, sagte Bürgermeis­ter Michael Obst mit Blick auf das mit Lichtern stimmungsv­oll erleuchtet­e und mit Leben gefüllte Budendorf, das die Dorfgemein­schaft auf die Beine gestellt hatte. „Der Kellmünzer Weihnachts­markt wird immer größer und schöner“, sagte Sabrina Gestle aus Jedesheim, begeistert von der inzwischen fünften vorweihnac­htlichen Veranstalt­ung dieser Art. (mru, köd, ahoi, nuel, lor, wis, zisc)

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Foto: Manuela Rapp Der Weihnachts­markt am Kloster Roggenburg ist wegen seiner Lage und der Beleuchtun­g besonders stimmungsv­oll.
 ?? Foto: Alexander Kaya ?? In Neu-Ulm lockt der mittelalte­rliche Weihnachts­markt mit historisch­em Flair in die Stadt zum Rathauspla­tz.
Foto: Alexander Kaya In Neu-Ulm lockt der mittelalte­rliche Weihnachts­markt mit historisch­em Flair in die Stadt zum Rathauspla­tz.

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