Wieder ereignet sich ein Alkoholunfall auf der B28
Nicht einmal vier Wochen nach dem tödlichen Unfall auf der Bundesstraße 28 zwischen Neu-Ulm und Senden kracht es erneut. Auch dieses Mal ist ein betrunkener Autofahrer in einem hochmotorisierten Pkw daran beteiligt.
Neu-Ulm Kurz nach zwei Uhr morgens war ein 41-jähriger MercedesFahrer von Neu-Ulm kommend mit hoher Geschwindigkeit auf der linken Spur der vierspurigen Kraftfahrstraße in Richtung Senden unterwegs. Vor ihm fuhr zu diesem Zeitpunkt eine 37-jährige Passat-Variant-Fahrerin ebenfalls links, die das schnell herankommende Fahrzeug bemerkte und auf Höhe der Gaststätte Silberwald nach rechts wechselte. Der Mercedes-Fahrer wechselte ebenfalls nach rechts und fuhr mit seinem Sportwagen auf den VW von hinten auf. Beide Fahrzeuge schleuderten mehrfach gegen die Leitplanken, beim VW wurde der komplette Motorblock herausgerissen und nach rechts über den Wildschutzzaun bis auf einen Feldweg geschleudert. Beide Fahrzeuge blieben schwer beschädigt auf der linken Fahrspur stehen.
Im ersten Notruf wurde die Unfallstelle auf der Autobahn 7 zwischen Nersingen und dem Dreieck Hittistetten gemeldet, Polizei, Rettungsdienst und die Feuerwehren aus Neu-Ulm, Burlafingen und Nersingen machten sich dort auf die Suche nach der Unfallstelle. Bei der Suche und durch weitere Anrufe stellte sich dann heraus, dass die Unfallstelle ganz woanders war und es wurden weitere Helfer alarmiert. Die Einsatzkräfte, die bereits unterwegs waren, fuhren ebenfalls von Nersingen über das Dreieck Hittistetten auf die B28, um dann im Dreieck Neu-Ulm zu wenden und die Unfallstelle zu erreichen. Die Feuerwehr Pfuhl sorgte am Dreieck Neu-Ulm für die Sperrung der B28 aus Richtung Neu-Ulm, die Feuerwehr Senden sicherte die Fahrtrichtung NeuUlm ab und säuberte dort die Fahrbahn, um anschließend die Pfuhler Kameraden bei der Vollsperrung mit einem weiteren Sicherungsanhänger zu unterstützen.
Auf rund zweihundert Metern waren Trümmerteile beider Fahrzeuge verteilt, teilweise flogen sie auch auf die Gegenfahrbahn. Bei einem Renault Twingo in der Gegenrichtung wurde eine Felge durch überfahrene Fahrzeugteile zerstört, der Renault musste abgeschleppt werden. Auch ein BMWFahrer in Richtung Senden überfuhr die umherfliegenden Teile und beschädigte sich einen Reifen. Der junge Fahrer musste sein Auto abschleppen lassen, beim schweren Unfall vor knapp vier Wochen stand er bereits rund drei Stunden im Rückstau hinter der blockierten Unfallstelle.
Der 41-jährige Mercedes-Fahrer blieb trotz des heftigen Unfalls unverletzt, doch die Polizeibeamten bemerkten bei der Unfallaufnahme Alkoholgeruch. Nachdem der Atemalkoholtest einen Wert von über einem Promille ergab, wurde eine Blutentnahme angeordnet und der Mann dazu in ein Krankenhaus gebracht. Seinen Führerschein musste er vor Ort abgeben. Die 37-jährige VW-Fahrerin wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Die B28 musste in Richtung Senden rund eine Stunde voll gesperrt werden, die Feuerwehr säuberte den Standstreifen, um den Verkehr an der Unfallstelle vorbeileiten zu können. Nachdem die beiden zerstörten Fahrzeuge durch
Abschleppwagen geborgen waren, wurde die Fahrbahn gereinigt, wegen ausgelaufenem Treibstoff musste dazu auch eine Ölspurreinigungsmaschine zum Einsatz kommen. Die Verkehrsbehinderungen dauerten daher mehrere Stunden an. Den Sachschaden schätzen die sachbearbeitenden Beamten der Autobahnpolizeistation Senden auf über 75 000 Euro. Gegen den 41-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs eröffnet.
Ende Oktober war auf der B28 nahe Senden ein 22-Jähriger ums Leben gekommen. Sein VW-Golf war nachts von einem 245 PS starken BMW erfasst und gut 250 Meter über die Fahrbahn geschleudert worden. Der Unfallverursacher war laut Polizei betrunken und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Der Tod des 22-Jährigen löste große Betroffenheit aus. Zu einer Trauerfeier in einer Moschee in Ulm kamen etwa 3500 Menschen.
• Sieben-Tage-Inzidenz:
• Sieben-Tage-Fallzahl:
• Todesfälle
KLINIKEN
• Corona-Patienten auf Intensivstation: 0 (davon invasiv beatmet: 0) • Intensivbetten frei: 3