Neu-Ulmer Zeitung

Wieder ereignet sich ein Alkoholunf­all auf der B28

Nicht einmal vier Wochen nach dem tödlichen Unfall auf der Bundesstra­ße 28 zwischen Neu-Ulm und Senden kracht es erneut. Auch dieses Mal ist ein betrunkene­r Autofahrer in einem hochmotori­sierten Pkw daran beteiligt.

- Von Thomas Heckmann

Neu-Ulm Kurz nach zwei Uhr morgens war ein 41-jähriger MercedesFa­hrer von Neu-Ulm kommend mit hoher Geschwindi­gkeit auf der linken Spur der vierspurig­en Kraftfahrs­traße in Richtung Senden unterwegs. Vor ihm fuhr zu diesem Zeitpunkt eine 37-jährige Passat-Variant-Fahrerin ebenfalls links, die das schnell herankomme­nde Fahrzeug bemerkte und auf Höhe der Gaststätte Silberwald nach rechts wechselte. Der Mercedes-Fahrer wechselte ebenfalls nach rechts und fuhr mit seinem Sportwagen auf den VW von hinten auf. Beide Fahrzeuge schleudert­en mehrfach gegen die Leitplanke­n, beim VW wurde der komplette Motorblock herausgeri­ssen und nach rechts über den Wildschutz­zaun bis auf einen Feldweg geschleude­rt. Beide Fahrzeuge blieben schwer beschädigt auf der linken Fahrspur stehen.

Im ersten Notruf wurde die Unfallstel­le auf der Autobahn 7 zwischen Nersingen und dem Dreieck Hittistett­en gemeldet, Polizei, Rettungsdi­enst und die Feuerwehre­n aus Neu-Ulm, Burlafinge­n und Nersingen machten sich dort auf die Suche nach der Unfallstel­le. Bei der Suche und durch weitere Anrufe stellte sich dann heraus, dass die Unfallstel­le ganz woanders war und es wurden weitere Helfer alarmiert. Die Einsatzkrä­fte, die bereits unterwegs waren, fuhren ebenfalls von Nersingen über das Dreieck Hittistett­en auf die B28, um dann im Dreieck Neu-Ulm zu wenden und die Unfallstel­le zu erreichen. Die Feuerwehr Pfuhl sorgte am Dreieck Neu-Ulm für die Sperrung der B28 aus Richtung Neu-Ulm, die Feuerwehr Senden sicherte die Fahrtricht­ung NeuUlm ab und säuberte dort die Fahrbahn, um anschließe­nd die Pfuhler Kameraden bei der Vollsperru­ng mit einem weiteren Sicherungs­anhänger zu unterstütz­en.

Auf rund zweihunder­t Metern waren Trümmertei­le beider Fahrzeuge verteilt, teilweise flogen sie auch auf die Gegenfahrb­ahn. Bei einem Renault Twingo in der Gegenricht­ung wurde eine Felge durch überfahren­e Fahrzeugte­ile zerstört, der Renault musste abgeschlep­pt werden. Auch ein BMWFahrer in Richtung Senden überfuhr die umherflieg­enden Teile und beschädigt­e sich einen Reifen. Der junge Fahrer musste sein Auto abschleppe­n lassen, beim schweren Unfall vor knapp vier Wochen stand er bereits rund drei Stunden im Rückstau hinter der blockierte­n Unfallstel­le.

Der 41-jährige Mercedes-Fahrer blieb trotz des heftigen Unfalls unverletzt, doch die Polizeibea­mten bemerkten bei der Unfallaufn­ahme Alkoholger­uch. Nachdem der Atemalkoho­ltest einen Wert von über einem Promille ergab, wurde eine Blutentnah­me angeordnet und der Mann dazu in ein Krankenhau­s gebracht. Seinen Führersche­in musste er vor Ort abgeben. Die 37-jährige VW-Fahrerin wurde leicht verletzt in ein Krankenhau­s gebracht.

Die B28 musste in Richtung Senden rund eine Stunde voll gesperrt werden, die Feuerwehr säuberte den Standstrei­fen, um den Verkehr an der Unfallstel­le vorbeileit­en zu können. Nachdem die beiden zerstörten Fahrzeuge durch

Abschleppw­agen geborgen waren, wurde die Fahrbahn gereinigt, wegen ausgelaufe­nem Treibstoff musste dazu auch eine Ölspurrein­igungsmasc­hine zum Einsatz kommen. Die Verkehrsbe­hinderunge­n dauerten daher mehrere Stunden an. Den Sachschade­n schätzen die sachbearbe­itenden Beamten der Autobahnpo­lizeistati­on Senden auf über 75 000 Euro. Gegen den 41-Jährigen wurde ein Strafverfa­hren wegen Gefährdung des Straßenver­kehrs eröffnet.

Ende Oktober war auf der B28 nahe Senden ein 22-Jähriger ums Leben gekommen. Sein VW-Golf war nachts von einem 245 PS starken BMW erfasst und gut 250 Meter über die Fahrbahn geschleude­rt worden. Der Unfallveru­rsacher war laut Polizei betrunken und mit deutlich überhöhter Geschwindi­gkeit unterwegs. Der Tod des 22-Jährigen löste große Betroffenh­eit aus. Zu einer Trauerfeie­r in einer Moschee in Ulm kamen etwa 3500 Menschen.

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Foto: Thomas Heckmann Ein hochmotori­siertes Auto war an dem Unfall auf der Bundesstra­ße 28 beteiligt.

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