So will Vöhringen Strom sparen
Der Stadtrat stimmt einem Klimaschutzkonzept zu. Künftig soll mehr Solarstrom auf städtischen Gebäuden produziert werden.
Vöhringen Die Stadt Vöhringen will mithilfe einer Kooperation mehr Solarstrom auf städtischen Gebäuden produzieren. Dabei soll die Mitwirkung des Leipheimer Unternehmens ESS Kempfle helfen. Die Kommune will durch diese Lösung den Ausbau schneller voranbringen, als es wegen der aktuell vollen Auftragsbücher der Planungsfirmen im Alleingang möglich wäre. Die Stadträtinnen und Stadträte stimmten in ihrer jüngsten Sitzung einhellig zu. Die Umsetzung soll 2023 beginnen.
Zunächst sollen nun zwei Gebäude, die Kita Rappelkiste und das Feuerwehrhaus Vöhringen, mit den Solarmodulen ausgestattet werden. 19 weitere städtische Liegenschaften sollen im kommenden Jahr untersucht werden. Drei Anlagen hat die Kommune schon zuvor auf den Weg gebracht: eine auf dem Klärwerk, die derzeit eingebaut wird, aber wegen Lieferproblemen erst im Frühling 2023 angeschlossen werden kann, sowie Anlagen auf Rathaus und Kulturzentrum. Für beide Projekte werden derzeit die abgegebenen Angebote geprüft.
Bis 2030 will die Stadt ihren eigenen Strombedarf um 12,5 Prozent senken, wie der städtische Klimaschutzmanager Marcus Jung sagte. Er hat für die Kommune ein Klimaschutzkonzept ausgearbeitet. Der Stadtrat stimmte dem Konzept zu.
Beim Stromsparen soll die Erneuerung der Straßenbeleuchtung durch LED-Lampen helfen. Zudem gehört der Ausbau von Solaranlagen sowohl auf Dächern als auch in Form von Freiflächenanlagen zu den vorgeschlagenen Klimaschutzzielen. Bei der Wärmeerzeugung möchte die Kommune den Verbrauch von Öl um 80 Prozent reduzieren und dafür mehr Energie
aus regenerativen Quellen wie Wärmepumpen, Biomasse oder Biogas beziehen. Auch dieses Ziel will die Kommune bis 2030 erreichen. Das gesamte Klimaschutzkonzept soll im Januar in einem öffentlichen Workshop vorgestellt und diskutiert werden.
Wie viel Strom Vöhringen aktuell verbraucht, lässt sich übrigens im Internet verfolgen: Der LEW-Energiemonitor zeigt, wie hoch der Anteil an regional erzeugtem Strom, etwa aus Photovoltaik oder Biogasanlagen, am aktuellen Stromverbrauch ist. Nicht in die Darstellung einbezogen ist allerdings der größte Industriebetrieb und größte Verbraucher Vöhringens, das Unternehmen Wieland. Wegen seines hohen Energiebedarfs würde der Betrieb alle anderen Vöhringer Energiedaten überlagern, sagte LEW-Vertreter Michael Smischek, der den Online-Monitor in der Sitzung vorstellte.