Diesmal überstehen die Ulmer ihre Problemminuten
Pflichtsieg gegen Frankfurt dank eines starken Starts in die zweite Halbzeit. Die früh entschiedene Partie ist phasenweise auch spielerisch nett anzusehen.
Frankfurt Wirkliche Heldentaten waren in diesem Spiel gegen das auch noch von personellen Problemen gebeutelte Schlusslicht der Basketball-Bundesliga natürlich nicht zu vollbringen. Aber bei Ratiopharm Ulm kann man sich nach einem verkorksten Saisonstart auch über einen nach anfänglichen Problemen am Ende deutlichen 97:82-Pflichtsieg bei den Frankfurter Skyliners freuen.
Bei denen fiel mit Ausnahme des Niederländers Matt Haarms die gesamte lange Garde aus, die Ulmer hatten ebenfalls Probleme auf den großen Positionen, wenn auch weniger gravierende. Am Sonntag war Sagaba Konate krank, dafür hatte sich Josh Hawley wieder gesund gemeldet und vor allem lieferte Nico Bretzel mit 13 Punkten
und zehn Rebounds ein Double-Double ab.
Hawley besorgte mit einem Dunking nach sieben Minuten die erste Ulmer Führung (15:14), nach dem ersten Viertel hieß es 22:20 für die Gäste. Aber die breiter und besser besetzte Mannschaft konnte sich zunächst nicht absetzen. Zur großen Pause leuchtete nur eine knappe 45:42-Führung für die Ulmer von der Anzeigetafel und die für sie gefährlichste Phase eines
Statistik
• Ratiopharm Ulm: Christen (18 Punkte), Santos (15), Bretzel (13), Hawley (10), Zugic (9), Nunez (9), Jallow (8), Fuchs (8), Klepeisz (7), Langenfeld.
• Beste Ulmer Dreierschützen: Christen (4/6), Santos (3/7).
• Bester Ulmer Rebounder: Bretzel (10). Spiels, die stand nun unmittelbar bevor. Schon oft in dieser Saison war schließlich Ratiopharm Ulm katastrophal in eine zweite Halbzeit gestartet, zuletzt am vergangenen Mittwoch im Eurocup gegen die spanische Mannschaft aus Badalona. Trainer Anton Gavel hatte deswegen seine Spieler vor dem Frankfurt-Spiel noch einmal daran erinnert, wie wichtig die ersten fünf Minuten in einem dritten Viertel sind.
• Ulmer Trefferquote: 55 Prozent (36/66).
• Ulmer Dreierquote: 42 Prozent (11/26).
• Ulmer Freiwurfquote: 70 Prozent (14/20).
• Beste Frankfurter Werfer: Wank (18), Haarms (17).
Sie haben offensichtlich zugehört. Als diese ominösen fünf Minuten verstrichen waren, da war der Vorsprung auf 62:49 angewachsen. Bei Frankfurt schwand nun sichtlich der Glaube daran, dieses Spiel noch drehen zu können, der Widerstand der Skyliners ließ nach, und was die Ulmer in dieser früh entschiedenen Partie ablieferten, war zunehmend auch spielerisch nett anzusehen. Ihr eigentliches Problemviertel gewannen sie haushoch mit 31:12, im letzten Spielabschnitt ließen sie es dann auslaufen, in größere Nöte kamen sie trotz einer Serie von Frankfurter Fouls in den Schlusssekunden nicht mehr.
Beleg für die vor allem in der zweiten Halbzeit auch spielerisch gute Ulmer Vorstellung waren die 27 Korbvorlagen. Acht davon stellte Juan Nunez zu, sieben Yago Santos und sechs Thomas Klepeisz.