Vöhringen hat zwei weitere Defibrillatoren
Auch am Bahnhofsgebäude und am See können Ersthelfer nun zu den Geräten greifen. Wer sie einsetzen will, braucht keine Fachkenntnisse.
Vöhringen Die Stadt Vöhringen hat jetzt zwei neue DefibrillatorStandorte: Am Bahnhofsgebäude und am Vöhringer See wurden die neu angeschafften technischen Helfer installiert, die Menschen mit Kreislaufstillstand vor dem Tod bewahren können.
Insgesamt 16 Defibrillatoren gibt es nun im Stadtgebiet, sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen sind solche „Defis“installiert. „Eine tolle Sache“, sagte Bürgermeister Michael Neher bei der Präsentation der Neuanschaffungen. Auch im eigenen Umfeld habe er schon erlebt, dass ein solches Gerät Leben retten kann. Voraussetzung ist natürlich, dass ein Ersthelfer oder eine Ersthelferin den Defibrillator zum Einsatz bringt. Dazu braucht es keine Fachkenntnisse. „Man muss keine Scheu haben, ihn zu bedienen“, berichtete Karl-Heinz Maier, Mitglied im Leitungsteam der Vöhringer BRK-Bereitschaft. Schließlich leitet das Gerät selbst die helfende Person an – per Stimmanweisung und über Abbildungen, etwa zum Platzieren der beiden enthaltenen Elektroden auf dem Brustkorb der Patientin oder des Patienten. Auch die Ansage zur Herzdruckmassage macht das Gerät automatisch.
So erhöhen sich die Überlebenschancen des Betroffenen deutlich. Dass der Defi dem Menschen einen Stromschlag verpasst, obwohl es gar nicht notwendig gewesen wäre, brauche niemand zu befürchten, schilderte Maier. Denn die Technik prüfe vorab den Herzrhythmus und löse keinen Schock aus, wenn es nicht angebracht sei. „Das Schlimmste, was man machen kann, ist, nichts zu tun“, sagte er über solche Situationen. Ohnehin sei es wichtig, dass möglichst viele Menschen Ersthelferkenntnisse haben und sie etwa bei ErsteHilfe-Kursen wieder auffrischen. Auch, um im Notfall etwa Mitgliedern der eigenen Familie helfen zu können. Wer als Ersthelferin oder Ersthelfer zum Defibrillator greife, sei zudem rechtlich abgesichert, betonte Rüdiger Kreisl, langjähriger Stadtrat, auf dessen Initiative hin im Jahr 2008 der erste Defi in der Stadt angeschafft wurde. Kreisl liegt die schnelle Hilfe besonders am Herzen, denn er selbst war in der Jugend von einer Herzkrankheit betroffen und hat erlebt, wie heftig sich eine geschwächte Herzfunktion urplötzlich auswirken kann. So bemühte er sich bei Stadt und Sponsoren darum, die Geräte zu finanzieren.
Zunächst fanden sich örtliche Firmen, die die Anschaffungen bezuschussten, später erhielt die Kommune Mittel der Björn-Steiger-Stiftung, einer Organisation, die Notfallhilfe und Rettungswesen unterstützt. Durch deren Zuwendungen bleiben dem Bürgermeister zufolge für die Stadt noch Anschaffungskosten von 1150 Euro pro Gerät übrig. Drei Mal seien die örtlichen Defis in den vergangenen Jahren zum Einsatz gekommen, sagte Neher.
Die Standorte der öffentlichen Defibrillatoren, die sich meist in gut sichtbaren Metallkästchen mit Glasscheibe befinden, sind auf der Homepage der Stadt unter der Rubrik
„Im Notfall“verzeichnet. Von außen zugängliche Geräte befinden sich unter anderem an der Grundschule und am Sportheim Illerberg, an der evangelischen Kirche, an der Uli-Wieland-Schule, am AWO-Kindergarten, im Eingangsbereich der Filialen von
Raiffeisenbank und Sparkasse, am Rathaus, am Sportpark sowie am Feuerwehrhaus und dem „Brückle“Illerzell. Weitere Defis sollen in den nächsten Jahren folgen. „Wir wollen dieses Netz noch ein bisschen enger ziehen“, sagte Walter Schlecker von der Stadtverwaltung.