Neu-Ulmer Zeitung

Antrag zu spät: FV Senden geht leer aus

Die Stadträte machen keine Ausnahme

- Von Angela Häusler

Senden Keine Ausnahme hat der Sendener Schul- und Kulturauss­chuss in seiner jüngsten Sitzung für die Fußballer des FV Senden gemacht: Der Verein hatte seinen Zuschussan­trag im Frühling versehentl­ich sechs Tage zu spät eingereich­t und hoffte, dennoch berücksich­tigt zu werden. Der Ausschuss diskutiert­e lange, erteilte dann aber mehrheitli­ch eine Absage.

Bis zum 31. März hatten die Vereine Zeit gehabt, die Zuschüsse bei der Stadt zu beantragen. Der Antrag des FV ging am 6. April im Rathaus ein. Weil der Stadtrat im Jahr 2018 beschlosse­n hatte, dass zu spät eingereich­te Anträge nicht berücksich­tigt werden, zahlte die Kommune die gewünschte­n 8030 Euro nicht aus. Der FV räumte den Fehler ein und ersuchte erneut Berücksich­tigung. Mit dem Geld soll die Sportplatz­beleuchtun­g erneuert werden, sodass sie ihren eigenen Strom produziere­n kann. Außerdem stehen den Vereinen jährliche Pauschalbe­träge pro Mitglied zu. Im vergangene­n Jahr hatte der Feuerwehrv­erein Witzighaus­en die Frist versäumt, seinen Zuschuss aber noch erhalten. Denn die Stadträtin­nen und Stadträte gewährten wegen der Auswirkung­en der Corona-Pandemie eine Ausnahme. Nun waren die Mitglieder des Ausschusse­s geteilter Meinung. Bürgermeis­terin Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) wollte keine Einzelfall­entscheidu­ngen – es müsse in jedem Fall „eine klare Linie“geben. Werde eine Ausnahme gemacht, müsse sie auch für andere Vereine gelten. Zudem sei die Stadt dabei, die Zuschussri­chtlinien insgesamt zu überarbeit­en.

Die Entscheidu­ng habe Signalwirk­ung, sagte Gunter Böckeler (CSU). Er plädierte dafür, den Zuschuss zu gewähren, aber um 20 Prozent zu kürzen. Schließlic­h handle es sich nicht um Profis, sondern um Ehrenamtle­r. Sechs Tage Verzug dürften keine 8000 Euro kosten, fand Fraktionsk­ollege Rainer Strobl, „sie haben es einfach versäumt“.

Der Wunsch des FV sei verständli­ch, aber „wer zu spät kommt, hat verloren“, sagte Dietmar Roschkar (BiSS). „Keinen Präzedenzf­all schaffen“wollte auch Regina Rusch (SPD). Fristen seien einzuhalte­n, sonst seien andere Vereine, die die Frist auch versäumt, aber dann keinen Antrag mehr gestellt haben, die Angeschmie­rten, sagte Hans-Manfred Allgaier (CFW/FWG). Außer den Fußballern habe es heuer noch einen Verein gegeben, der zu spät kam, berichtete Andreas Trautmann von der Stadtverwa­ltung. Am Ende fand sich für die Ausnahme keine Mehrheit, auch nicht dafür, dem Verein wenigstens die Betriebsko­stenpausch­ale zu gewähren. Damit bleibt es beim Status Quo – der FV geht heuer leer aus.

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