Neu-Ulmer Zeitung

Wärmende Klänge in der kalten Kirche

Der Liederkran­z und der Musikverei­n Pfaffenhof­en gestalten einen stimmigen Konzertabe­nd. Für den Dirigenten ist es der letzte Auftritt mit dem Orchester.

- Von Stefan Kümmritz

Pfaffenhof­en Kalt ist es gewesen beim Adventskon­zert des Musikverei­ns Pfaffenhof­en in der Pfarrkirch­e St. Martin. Bewunderns­wert, dass Besucherin­nen und Besucher das Gotteshaus trotzdem fast komplett gefüllt haben. Noch bewunderns­werter war, mit welch klaren Stimmen die Mitglieder des Liederkran­zes Pfaffenhof­en den Abend einläutete­n und wie wunderbar stimmig die Instrument­e des Musikverei­ns in den folgenden Stücken klangen. Es war ein besonderes Konzert, denn es war das Abschiedsk­onzert für einen der Beteiligte­n.

Klaus Weiss war seit 2009 Dirigent des Orchesters und sucht nun eine neue Herausford­erung als Musiklehre­r am Pfuhler Gymnasium. „Irgendwann kommt der letzte Ton in einem Musikstück“, sagte er ans Publikum gewandt. „Manchmal ist es ein Paukenschl­ag, und der ist jetzt bei mir gekommen. Wir haben 14 Jahre zusammen gespielt, viel erlebt und viel erreicht. Für mich war das immer eine Herzensang­elegenheit.“

Und so wurde Weiss am Sonntagabe­nd unter großem Applaus verabschie­det. Der Musikverei­n Pfaffenhof­en wird zu Beginn des neuen Jahres eine Spielgemei­nschaft mit dem Musikverei­n Beuren eingehen, der von Franziska Span geleitet wird.

Mit einem abwechslun­gsreichen Programm – unter anderem mit „May it be“aus „Lord of the Rings“und „Adiemus – Songs of Sanctuary“stimmte der Liederkran­z Pfaffenhof­en die Zuhörerinn­en und Zuhörer auf den Auftritt des gastgebend­en Musikverei­ns ein. Dieser begann mit dem „Concerto D’Amore“von Jacob de Haan recht beschwingt. Das Ensemble verstand es gut, die Gefühle musikalisc­h zu beschreibe­n, die beim Verliebtse­in entstehen. Sehr abwechslun­gsreich und stimmungsv­oll ging es mit „A Klezmer Karnival“weiter, bei dem Philip Sparke drei Werke – einen Hochzeitst­anz, einen Rundtanz und einen Scherentan­z – vereint hat. So entstand eine ganz eigene Mischung aus Fröhlichke­it und Harmonie. Dabei gefielen der feine Klang der Klarinette­n und Flöten sowie der zwischenze­itliche Trommelwir­bel besonders. Anschließe­nd kamen Verdi-Fans auf ihre Kosten. Das Orchester spielte ganz bekannte Melodien aus „Aida“, „Rigoletto“, „La Traviata“, „Troubadour“und „Nabucco“, wobei die Musikerinn­en und Musiker die Übergänge völlig problemlos lösten. Bei „Highland Cathedral“trat Peter Kramer mit einem Dudelsack auf, was dem Konzertabe­nd einen besonderen Anstrich gab. Gleiches galt für das märchenhaf­te „Küss mich, halt mich, lieb mich“, das von Marianne

Altstetter mit kräftiger Stimme begleitet wurde. Die Zugabe mit einem Song aus Peter Maffays „Tabaluga“war dann vergleichs­weise etwas flau, doch das Publikum verabschie­dete den Musikverei­n stehend mit Beifall.

 ?? Foto: Stefan Kümmritz ?? Zum letzten Mal hat Klaus Weiss beim Adventskon­zert den Musikverei­n Pfaffenhof­en dirigiert. Er wurde mit großem Applaus verabschie­det.
Foto: Stefan Kümmritz Zum letzten Mal hat Klaus Weiss beim Adventskon­zert den Musikverei­n Pfaffenhof­en dirigiert. Er wurde mit großem Applaus verabschie­det.

Newspapers in German

Newspapers from Germany