Wärmende Klänge in der kalten Kirche
Der Liederkranz und der Musikverein Pfaffenhofen gestalten einen stimmigen Konzertabend. Für den Dirigenten ist es der letzte Auftritt mit dem Orchester.
Pfaffenhofen Kalt ist es gewesen beim Adventskonzert des Musikvereins Pfaffenhofen in der Pfarrkirche St. Martin. Bewundernswert, dass Besucherinnen und Besucher das Gotteshaus trotzdem fast komplett gefüllt haben. Noch bewundernswerter war, mit welch klaren Stimmen die Mitglieder des Liederkranzes Pfaffenhofen den Abend einläuteten und wie wunderbar stimmig die Instrumente des Musikvereins in den folgenden Stücken klangen. Es war ein besonderes Konzert, denn es war das Abschiedskonzert für einen der Beteiligten.
Klaus Weiss war seit 2009 Dirigent des Orchesters und sucht nun eine neue Herausforderung als Musiklehrer am Pfuhler Gymnasium. „Irgendwann kommt der letzte Ton in einem Musikstück“, sagte er ans Publikum gewandt. „Manchmal ist es ein Paukenschlag, und der ist jetzt bei mir gekommen. Wir haben 14 Jahre zusammen gespielt, viel erlebt und viel erreicht. Für mich war das immer eine Herzensangelegenheit.“
Und so wurde Weiss am Sonntagabend unter großem Applaus verabschiedet. Der Musikverein Pfaffenhofen wird zu Beginn des neuen Jahres eine Spielgemeinschaft mit dem Musikverein Beuren eingehen, der von Franziska Span geleitet wird.
Mit einem abwechslungsreichen Programm – unter anderem mit „May it be“aus „Lord of the Rings“und „Adiemus – Songs of Sanctuary“stimmte der Liederkranz Pfaffenhofen die Zuhörerinnen und Zuhörer auf den Auftritt des gastgebenden Musikvereins ein. Dieser begann mit dem „Concerto D’Amore“von Jacob de Haan recht beschwingt. Das Ensemble verstand es gut, die Gefühle musikalisch zu beschreiben, die beim Verliebtsein entstehen. Sehr abwechslungsreich und stimmungsvoll ging es mit „A Klezmer Karnival“weiter, bei dem Philip Sparke drei Werke – einen Hochzeitstanz, einen Rundtanz und einen Scherentanz – vereint hat. So entstand eine ganz eigene Mischung aus Fröhlichkeit und Harmonie. Dabei gefielen der feine Klang der Klarinetten und Flöten sowie der zwischenzeitliche Trommelwirbel besonders. Anschließend kamen Verdi-Fans auf ihre Kosten. Das Orchester spielte ganz bekannte Melodien aus „Aida“, „Rigoletto“, „La Traviata“, „Troubadour“und „Nabucco“, wobei die Musikerinnen und Musiker die Übergänge völlig problemlos lösten. Bei „Highland Cathedral“trat Peter Kramer mit einem Dudelsack auf, was dem Konzertabend einen besonderen Anstrich gab. Gleiches galt für das märchenhafte „Küss mich, halt mich, lieb mich“, das von Marianne
Altstetter mit kräftiger Stimme begleitet wurde. Die Zugabe mit einem Song aus Peter Maffays „Tabaluga“war dann vergleichsweise etwas flau, doch das Publikum verabschiedete den Musikverein stehend mit Beifall.