Frau pinkelt in Eingangsbereich von Ulmer Synagoge
Rabbiner Trebnik äußert sich verständnislos, die Polizei hat eine Botschaft
Ulm Eine 49 Jahre alte Frau hat am Montag um 12 Uhr in den Eingangsbereich der Ulmer Synagoge uriniert. Die Polizei meldet lediglich, dies sei an einem Haus am Weinhof geschehen. Rabbiner Shneur Trebnik bestätigt aber, der Sicherheitsdienst der jüdischen Gemeinde habe den Vorfall beobachtet und angezeigt. Zuletzt hatte es auch neuen Ärger um Wildpinkler am Münsterplatz gegeben. Der Rabbiner äußert sich verständnislos. „Vernünftige Menschen machen so etwas nicht – das hat mit der Synagoge nichts zu tun.“Trebnik kritisiert, so ein Verhalten auf einem öffentlichen Platz gehöre sich schlicht nicht.
Laut Andrea Wagner von der Ulmer Polizei sehen die Beamten keinen politischen Hintergrund. Ob die Frau betrunken gewesen sei, werde nicht geprüft. „Sie hat angegeben, dass sie dringend musste. Angeblich hat sie keinen anderen Weg gesehen“, berichtet die Beamtin. Die Polizei hat den Vorfall bei den Bürgerdiensten angezeigt, wo die Ortspolizeibehörde der Stadt Ulm angesiedelt ist. Dort wird entschieden, ob die 49-Jährige ein Bußgeld bezahlen muss, und wenn ja, in welcher Höhe.
Polizeisprecherin Wagner mahnt, genauer nachzudenken. „Es gibt immer einen anderen Weg, und solche Vorfälle sind auch immer eine Zumutung für diejenigen, die rundherum für die Sauberkeit verantwortlich sind.“(mase)