Messi & Co. lassen Polen zittern
Argentinien überzeugt mit 2:0
Doha Im Bezirk Ras Abu Aboud am Hafen von Doha hat die argentinische Party eine Fortsetzung gefunden. Es ist nicht zu erwarten, dass die gleichnamige Metro-Endstation und ihr dazugehöriges Areal in naher Zukunft noch einmal ein solch leidenschaftliches Freudenfest erleben wie am Mittwochabend, als Argentinien mit einem hochverdienten 2:0 (1:0)-Sieg gegen Polen das Achtelfinalticket bei der WM in Katar löste.
Der Fehlstart mit der Auftaktpleite gegen Saudi-Arabien hat der zweifache Weltmeister dank der Treffer von Alexis Max Allister (46.) und Julian Alvarez (68.) korrigiert. So war es locker zu verschmerzen, dass der überaus aktive Weltstar Lionel Messi im ersten Durchgang einen Elfmeter verschoss (39.). Die nun endgültig in diesem Turnier angekommene Albiceleste bestreiten als Gruppenerster am Samstag ein durchaus lösbares Duell gegen Australien.
Polen und sein Weltfußballer Robert Lewandowski haben sich trotz der Lehrstunde mit mächtig viel Glück ebenfalls in die Runde der letzten 16 gerettet und bekommen es nun im Achtelfinale mit Frankreich zu tun. Am Ende gab bei Punkt- und Torgleichheit gegenüber Mexiko die Fairplay-Wertung den Ausschlag.
Als Gipfel der Goalgetter-Giganten war diese Begegnung ja deklariert worden. Hier Messi, der sagenhafte 93 Mal (in 168 Länderspielen) für Argentinien getroffen hat; dort Lewandowski, der stolze 77 Mal (in 137 Länderspielen) für Polen netzte. Doch während Messi ständig den Vorwärtsgang suchte, war Lewandowski mit dem Verteidigen beschäftigt – und köpfte den Ball einmal sogar selbst aus der Gefahrenzone.
Der wie aufgedreht wirbelnde Messi war an den meisten Toraktionen beteiligt, seinen Schuss aus spitzem Winkel entschärfte Wojciech Szczesny (10.). Polens Torhüter sollte sich erste Halbzeit zum Spaßverderber der Südamerikaner entwickeln, weil der 32-Jährige der auch bei einer tückischen Ecke von Angel di Maria (33.) oder gegen Julian Alvarez (35.) zur Stelle war. Pech für ihn, dass bei seiner Flugeinlage, bei der er mit ausgestrecktem Arm Messi leicht touchierte, der Videoassistent sich meldete – und Schiedsrichter Danny Makkelie (Niederlande) nicht wirklich nachvollziehbar nach Ansicht der Bilder auf den Strafstoßpunkt zeigte. Der angeblich gefoulte 35-Jährige trat selbst an, scheiterte aber am glänzend reagierenden Keeper.
Doch der Jubelorkan im Container-Bauwerk sollte nach Wiederanpfiff losbrechen, als Mac Allister mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0 traf. Das dominierende Team trug dunkelblaue Jerseys und hatte durch Mac Allister die nächste Chance (61.). Der Lohn fortwährender Bemühungen sollte aber nicht ausbleiben: Enzo Fernandez lupfte die Kugel zu Angreifer Alvarez, der die Kugel humorlos hoch ins Toreck jagte. In der Folge spielten die Polen mit dem Feuer, denn nur dank ihrem Tausendsassa Szczesny und der argentinischen Abschlussschwäche blieb der dritte Gegentreffer aus, der die Heimreise aus der Wüste bedeutet hätte. (Foto: Tom Weller, dpa)
Tore 0:1 Mac Allister (46.), 0:2 Alvarez (68.) Zuschauer 44.089