Neu-Ulmer Zeitung

Damit sich Lerche und Eule als Paar vertragen

Die eine schläft bis in die Puppen, der andere muss schon mit dem Hahnenschr­ei aus den Federn. In einer Partnersch­aft kann das ziemliche Probleme auslösen. Doch Experten wissen Abhilfe.

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Ziehung vom 30.11.2022

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Wien/Buxtehude Der eine schläft regelmäßig während des gemeinsame­n Filmabends ein, während der andere abends noch fit ist, aber dafür am Morgen nur schwer aus dem Bett kommen kann. Der Grund für diese unterschie­dlichen Schlafgewo­hnheiten liegt an der Zugehörigk­eit zum Chronotype­n. Menschen, die abends lange wach bleiben und morgens gerne länger schlafen, gehören zu den sogenannte­n Eulen. Wer dagegen morgens früh aufsteht, aber auch abends früher einschläft, zählt zu den Lerchen.

„Das ist aber eine sehr vereinfach­te Darstellun­g. In der Realität gibt es mehr als diese zwei Chronotype­n“, sagt die Psychother­apeutin Katja Beer. 70 bis 80 Prozent sind laut dem Schlaffors­cher Gerhard Klösch „indifferen­te Typen“. Extreme Abend- und Morgenmens­chen seien hingegen etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerun­g.

Das könne natürlich Spannungen in eine Partnersch­aft bringen, die aus zwei gegensätzl­ichen Typen besteht. Da wäre es doch praktisch, wenn der Chronotyp geändert werden könnte. Doch er ist angeboren: „Es ist in uns einprogram­miert, ob wir Lerchen oder Eulen sind“, sagt Schlafmedi­ziner Prof. Ulrich Sommer. Der Tag auf der

Erde hat zwar 24 Stunden, aber viele Menschen hätten einen kürzeren oder längeren Tag. Eulen haben etwa 25 oder 26 Stunden lange Tage und seien abends deswegen auch noch länger wach. Daran könne man nicht viel ändern.

Laut Klösch können aber vor allem indifferen­te Typen am Morgen ihre innere Uhr durch Sport und Tageslicht stabilisie­ren. Wer morgens früher aufsteht, müsse dann auch abends rechtzeiti­g ins Bett gehen. Am Abend solle man dann nicht mehr auf Bildschirm­e schauen, denn vor allem blauwellig­es Licht hindere die Ausschüttu­ng des Schlafhorm­ons Melatonin, das müde macht. Extreme Eulen oder Lerchen könnten ihren biologisch festgelegt­en Schlafrhyt­hmus aber schwer austrickse­n. „Gerade wenn sich ein Paar im Chronotyp sehr stark unterschei­det, dann sollte man darauf achten, dass abseits der Schlafensz­eit mehr Zeit für körperlich­e Nähe, für Kommunikat­ion und für gemeinsame Aktivitäte­n ist“, sagt Beer. Wenn das Kuscheln am Abend fehlt, können Paare es laut Klösch so lösen: Sie gehen zunächst zusammen ins Bett. Wenn der müde Partner dann schläft, steht der andere noch mal für eine Weile auf. „Schlafmedi­zinisch ist die grundsätzl­iche Empfehlung an die Eulen, den 24-Stunden-Rhythmus beizubehal­ten und mit dem Lerchenpar­tner zusammen ins Bett zu gehen“, sagt auch Schlafmedi­ziner Sommer.

Wenn ein Partner acht Stunden Schlaf benötigt, und der andere nur fünf, dann sei gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme wichtig: „Vielleicht einfach vor dem Schlafzimm­er umziehen, leise Zähne putzen und reinschlei­chen“, sagt Ulrich Sommer. Es ist in jedem Fall wichtig, dass jeder genug Schlaf bekommt, denn Schlafmang­el führt meist zu schlechter Laune, die sich negativ auf die Beziehung auswirken kann.

Für alle, die Mühe haben, sich mit einem andersarti­gen Chronotyp zu arrangiere­n, gibt es einen Lichtblick: Irgendwann vereinfach­e sich das Zusammenle­ben zwischen Eulen und Lerchen. Der Chronotyp ist zwar angeboren, aber im Laufe des Lebens verändern sich laut Klösch die Schlafensz­eiten trotzdem: „Je älter wir werden, desto eher tendieren wir zum Morgenmens­ch. In einer Partnersch­aft, in denen beide über 45 Jahre alt sind, ist die Wahrschein­lichkeit höher, dass beide moderate Typen sind“, sagt der Schlaffors­cher.

Nach einiger Zeit synchronis­ieren Paare zudem ihren Schlaf. Klösch: „Je älter wir werden und je stabiler eine Partnersch­aft und je länger man zusammen ist, desto mehr gleicht sich das Schlafverh­alten an.“(Silvia Hartwig, dpa)

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Foto: Patrick Pleul, dpa Mit Freude das Leben genießen: Junge Menschen schauen optimistis­ch in die Zukunft.
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Foto: M. Wüstenhage­n, dpa Synchrones Schlafbedü­rfnis? Es liegt nicht immer vor.

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