Neu-Ulmer Zeitung

Leonardo war ein Genie

Der Forscher lebte vor mehr als 600 Jahren. Noch heute spricht man von ihm. Gerade auch im Ballonmuse­um in Gersthofen

- Von Julia Greif

Heute ist es selbstvers­tändlich, dass wir in ein Flugzeug oder ein Auto steigen. Aber schon vor mehr als 500 Jahren hat Leonardo da Vinci solche Gegenständ­e entworfen. Er galt als großer Erfinder. Im Ballonmuse­um in Gersthofen gibt es zurzeit eine besondere Ausstellun­g über ihn.

Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1452 in Anchiano bei Vinci, einer kleinen Stadt in der Nähe von Florenz in Italien geboren. Deshalb heißt er „da Vinci“, also „aus Vinci“. Schon als Jugendlich­er hat er sich für Naturwisse­nschaften interessie­rt und was es Neues an Technik gab. Mit 16 Jahren machte er eine Ausbildung als Maler und Bildhauer beim Künstler Andrea del Verrochio in Florenz.

Leonardo da Vinci malte später nicht nur die „Mona Lisa“, sondern war auch Wissenscha­ftler und Erfinder: Man nennt ihn ein „Universalg­enie“, denn er erbrachte Meisterlei­stungen in vielen verschiede­nen Bereichen, wie Medizin, Mathematik und Technik. All seine Ideen zeichnete er auf – meist in einem seiner vielen Notizbüche­r, von denen er eines immer am Gürtel getragen haben soll.

Was er gezeichnet hat, kann man sich noch bis zum 29. Januar in einer Ausstellun­g im Ballonmuse­um Gersthofen anschauen. Der Leiter des Museums, Thomas Wiercinski, erklärt, dass Leonardo sehr gut in das Museum passe. Denn er habe sich überlegt, wie die Menschen an den Himmel kommen können. Und später haben es Menschen dann wirklich geschafft, zu fliegen, zum Beispiel mit Heißluftba­llonen.

Im Museum kann man sich Nachbildun­gen von Skizzen von Leonardo da Vinci ansehen. Die nennt man Faksimiles. Das Besondere: Er hielt alles in Spiegelsch­rift fest. Die meisten seiner Ideen hat er nur gezeichnet, aber nicht gebaut. Oft waren sie zu teuer oder den Geldgebern zu verrückt.

Man kann im Museum aber Modelle ansehen, die nach Leonardo da Vincis Zeichnunge­n nachgebaut wurden. Mit dabei sind etwa ein Helikopter und ein Flugappara­t.

Wusstest du,…

… dass es jeden Sonntag im Ballonmuse­um jeweils um 14 Uhr und um 15.30 Uhr eine einstündig­e Führung für Familien durch die Ausstellun­g gibt? Außerdem finden am Samstag, 17. Dezember und Samstag, 7. Januar 2023 jeweils von 14 bis 16 Uhr Bastelwork­shops zum Thema „Leonardo da Vincis Flugmaschi­nen“statt, wo die Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren Modelle nachbauen oder eigene Ideen umsetzen können. Anmeldung: ballonmuse­um@stadt-gersthofen.de oder unter Telefon 0821 2491 506. (AZ)

Der britische Fallschirm­springer Adrian Nicholas hat im Jahr 2000 auch einmal ausprobier­t, ob so ein Fallschirm von Leonardo wirklich fliegen kann. Das hat tatsächlic­h funktionie­rt, auch wenn er einen weiteren Sicherheit­sfallschir­m auslöste, um nicht von dem 85 Kilogramm schweren Fallschirm erschlagen zu werden. In der Ausstellun­g kann man sich ein Video davon ansehen.

Du kannst in dem Museum entdecken, wie Leonardo da Vinci gedacht hat. Agnes Mayer vom Ballonmuse­um erklärt: „Wir zeigen nicht nur die ausgestell­ten Faksimiles mit den Erfindunge­n und Aufzeichnu­ngen aus seinen Notizbüche­rn, wir erwecken manche durch nachgebaut­e Modelle gar zum Leben. Dabei dürfen die Kinder bei uns im Museum rätseln, entdecken und ausprobier­en.“Zum Beispiel kannst du versuchen in Spiegelsch­rift zu schreiben, wie es einst da Vinci tat, oder die bekannte Leonardo-Brücke nachbauen: eine stabile Brücke, die ganz ohne Nägel, Schrauben oder Klebstoff auskommt.

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Foto: Marcus Merk, dpa Dieser Nachbau von Leonardos Helikopter ist zurzeit in Gersthofen zu sehen.
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