Herbe Kritik an Veranstaltern von Ironman
Event soll 2023 nicht auf Hawaii steigen
Kailua-Kona Jan Frodeno ließ auf dem Weg zu einer Trainingseinheit vor dem nun komplett ungewissen letzten Jahr seiner Triathlon-Karriere seinen Ärger, seinen Frust und seine Enttäuschung unverhohlen raus. „Ich bin ein bisschen eine Mischung aus auf 180, traurig und Corona niedergeschmettert.“
Frodeno sparte nicht mit Kritik am Veranstalter Ironman, der im kommenden Jahr mit einer Tradition brechen und nur das Rennen der Frauen auf Hawaii steigen lassen will. Wo die Männer ihren Champion über die 3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen küren werden – es ist weniger als ein Jahr davor bislang vollkommen unklar.
Im Januar erst soll eine Entscheidung fallen. „Ein absolutes Chaos, und man muss sich fragen, was die da in Kalifornien eigentlich machen. Man kann doch nicht so planlos sein“, wetterte Frodeno Richtung Ironman mit Sitz im USBundesstaat Kalifornien und räumte ein, dass er mit dieser Art der Nicht-Motivation ganz schön zu kämpfen habe.
Bei Ironman hörte sich die Verkaufs-Kommentierung der Nachricht, die die Kritik von Profis und auch Altersklassenathletinnen und -athleten nach dem extrem kostspieligen Zwei-Tage-Rennevent mit doppelter Teilnehmerzahl in diesem Jahr noch mal befeuern wird, so an: „Hawaii ist die DNA unseres Sports und wir freuen uns, die erste exklusive WM-Rennwoche der Frauen in Kona zu haben“, sagte Ironman-Präsident und -Geschäftsführer Andrew Messick in der Mitteilung.
„Das wird sein wie Top Gun auf dem Smartphone schauen... gleicher Film, falscher Ort...“, schrieb indes Sebastian Kienle, der Hawaii-Weltmeister von 2014, bei Instagram mit Blick auf ein Männer-Rennen wo auch immer. Im Gegensatz zu Frodeno hatte er keinen Start mehr im Mekka der Triathleten geplant. Medienberichten zufolge soll Nizza als Alternative gut im Rennen liegen. (dpa)