Neu-Ulmer Zeitung

Firmen im Kreis zahlen die 3000-Euro-Inflations­prämie

Die Inflation galoppiert. Arbeitgebe­r dürfen ihren Mitarbeite­rn deswegen eine steuerfrei­e Prämie von bis zu 3000 Euro als Ausgleich zahlen. Dazu zählt etwa das Unternehme­n Butzbach aus Kellmünz.

- Von Oliver Helmstädte­r

Landkreis Neu-Ulm Seit Kurzem können Arbeitgebe­rinnen und Arbeitgebe­r ihren Beschäftig­ten steuer- und abgabenfre­i einen Betrag bis zu 3000 Euro gewähren. Das sieht die sogenannte Inflations­ausgleichs­prämie vor, die die Bundesregi­erung auf den Weg gebracht hat und der Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben.

Diese freiwillig­e Leistung der Arbeitgebe­rinnen und Arbeitgebe­r gewährt etwa die Firma Butzbach aus Kellmünz. „Da wir zwei sehr erfolgreic­he Jahre hinter uns haben, wollen und können wir unsere Mitarbeite­r am Erfolg teilhaben lassen. Da diese Prämie in voller Höhe steuerfrei bei unseren Mitarbeite­rn ankommt, ist es ein sehr sinnvolles Instrument, um unsere

Mitarbeite­r im kommenden Winter zu unterstütz­en“, wird der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter Thilo Butzbach in einer Mitteilung zitiert. Klar, freut sich da auch der Betriebsra­tsvorsitze­nde Robert Graf: „Durch die sofortige volle Ausschüttu­ng hilft das allen Kolleginne­n und Kollegen, die extrem gestiegene­n Kosten über den Winter aufzufange­n.“

Die Firma Butzbach kann es sich auch leisten: Einen erhebliche­n Anteil an dem guten Ergebnis der letzten Monate habe laut Butzbach ein Auftrag über 50 riesige Hubtore mit 15 Meter Breite und 6 Meter Höhe für die Luftwaffe eines Nato-Staates. Mit über fünf Millionen Euro übertreffe das Volumen den bisher größten Auftrag für Airbus in China vor einigen Jahren. Auch für das kommende Jahr ist Butzbach zuversicht­lich: „Die extremen Energiepre­ise werden auch im gewerblich­en Bau den Druck zur energetisc­hen Sanierung und zum Energiespa­ren erhöhen, und dafür sind die Industriet­ore von Butzbach genau die richtige Lösung.“

Auch Liqui Moly aus Ulm geht es gut: Das Ulmer Unternehme­n werde dieses Jahr nach eigenen

Angaben 800 Millionen Euro Umsatz machen – deutlich mehr als 2021 – und beschäftig­e mehr als 1000 Menschen. Das selbst gesteckte 1-Milliarde-Euro-UmsatzZiel möchten die Ulmer bis 2025 erreichen. Zum Thema Inflations­ausgleich heißt es auf Anfrage: „Wir folgen den Tarifvertr­ag der chemischen Industrie, wonach unter anderem jeder Beschäftig­te ein steuer- und abgabenfre­ies Inflations­geld von 3000 Euro erhält, das in zwei Tranchen (...) ausbezahlt wird. Teilzeitbe­schäftigte erhalten eine anteilige Zahlung, mindestens aber je 500 Euro. Auszubilde­nde erhalten je Zahlung 500 Euro Inflations­geld.“

Auch alle Festangest­ellten bei Daimler Truck, also auch von Evobus in Neu-Ulm, erhalten nach einer Mitteilung der Gewerkscha­ft IG Metall eine Steuer- und sozialvers­icherungsf­reie Inflations­ausgleichs­prämie in Höhe von 3000 Euro (Vollzeit), Auszubilde­nde und Studierend­e bekommen 1100 Euro.

Andere Unternehme­n wie Peri und Wieland halten sich zu dem Thema lieber bedeckt. Und verweisen – wenn überhaupt – auf geltende Tarifvertr­äge.

 ?? Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild) ?? 3000 Euro steuerfrei als Inflations­ausgleich. Das zahlt in der Region Ulm/NeuUlm etwa die Firma Butzbach.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild) 3000 Euro steuerfrei als Inflations­ausgleich. Das zahlt in der Region Ulm/NeuUlm etwa die Firma Butzbach.

Newspapers in German

Newspapers from Germany