Firmen im Kreis zahlen die 3000-Euro-Inflationsprämie
Die Inflation galoppiert. Arbeitgeber dürfen ihren Mitarbeitern deswegen eine steuerfreie Prämie von bis zu 3000 Euro als Ausgleich zahlen. Dazu zählt etwa das Unternehmen Butzbach aus Kellmünz.
Landkreis Neu-Ulm Seit Kurzem können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3000 Euro gewähren. Das sieht die sogenannte Inflationsausgleichsprämie vor, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat und der Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben.
Diese freiwillige Leistung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gewährt etwa die Firma Butzbach aus Kellmünz. „Da wir zwei sehr erfolgreiche Jahre hinter uns haben, wollen und können wir unsere Mitarbeiter am Erfolg teilhaben lassen. Da diese Prämie in voller Höhe steuerfrei bei unseren Mitarbeitern ankommt, ist es ein sehr sinnvolles Instrument, um unsere
Mitarbeiter im kommenden Winter zu unterstützen“, wird der geschäftsführende Gesellschafter Thilo Butzbach in einer Mitteilung zitiert. Klar, freut sich da auch der Betriebsratsvorsitzende Robert Graf: „Durch die sofortige volle Ausschüttung hilft das allen Kolleginnen und Kollegen, die extrem gestiegenen Kosten über den Winter aufzufangen.“
Die Firma Butzbach kann es sich auch leisten: Einen erheblichen Anteil an dem guten Ergebnis der letzten Monate habe laut Butzbach ein Auftrag über 50 riesige Hubtore mit 15 Meter Breite und 6 Meter Höhe für die Luftwaffe eines Nato-Staates. Mit über fünf Millionen Euro übertreffe das Volumen den bisher größten Auftrag für Airbus in China vor einigen Jahren. Auch für das kommende Jahr ist Butzbach zuversichtlich: „Die extremen Energiepreise werden auch im gewerblichen Bau den Druck zur energetischen Sanierung und zum Energiesparen erhöhen, und dafür sind die Industrietore von Butzbach genau die richtige Lösung.“
Auch Liqui Moly aus Ulm geht es gut: Das Ulmer Unternehmen werde dieses Jahr nach eigenen
Angaben 800 Millionen Euro Umsatz machen – deutlich mehr als 2021 – und beschäftige mehr als 1000 Menschen. Das selbst gesteckte 1-Milliarde-Euro-UmsatzZiel möchten die Ulmer bis 2025 erreichen. Zum Thema Inflationsausgleich heißt es auf Anfrage: „Wir folgen den Tarifvertrag der chemischen Industrie, wonach unter anderem jeder Beschäftigte ein steuer- und abgabenfreies Inflationsgeld von 3000 Euro erhält, das in zwei Tranchen (...) ausbezahlt wird. Teilzeitbeschäftigte erhalten eine anteilige Zahlung, mindestens aber je 500 Euro. Auszubildende erhalten je Zahlung 500 Euro Inflationsgeld.“
Auch alle Festangestellten bei Daimler Truck, also auch von Evobus in Neu-Ulm, erhalten nach einer Mitteilung der Gewerkschaft IG Metall eine Steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro (Vollzeit), Auszubildende und Studierende bekommen 1100 Euro.
Andere Unternehmen wie Peri und Wieland halten sich zu dem Thema lieber bedeckt. Und verweisen – wenn überhaupt – auf geltende Tarifverträge.