Wie der Adventskranz zu den Kerzen kam
Er ist eines der verbreitesten Symbole der Adventszeit
Landkreis Neu-Ulm Der Adventskranz – und seine inzwischen vielfältigen Variationen – ist eines der verbreitetsten Symbole der Adventszeit. Vier Kerzen hat er, egal, ob er nun traditionell aus dem Hoffnung symbolisierenden Tannengrün geflochten ist, ob die Kerzen modisch auf einem Metalltablett arrangiert werden oder wie auch immer.
Die Festlegung der vier Adventssonntage geht auf Papst Gregor zurück, der damit Ende des 6. Jahrhunderts die 4000 Jahre verdeutlichen wollte, die die Menschheit nach damaliger Überzeugung auf die Geburt Jesu Christi warten musste.
Es gibt die Tradition, die vier Kerzen am Adventskranz gegen den Uhrzeigersinn anzuzünden. Die Farbwahl der Kerzen passiert in vielen Familien ganz einfach nach Geschmack, in Kirchen geht sie oft auf die liturgischen Farben zurück. In Otting im Landkreis Donau-Ries gibt es zum Beispiel den Brauch, als dritte Kerze eine rosafarbene zu entzünden für den Sonntag Gaudete, den dritten der vier Adventssonntage. Die lateinische Bezeichnung bedeutet, dass der Herr nahe sei.
„Erfunden“hat den Adventskranz der evangelische Theologe und Erzieher Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839. Sein Adventskranz hatte vier große weiße und 20 kleinere rote Kerzen – um die Sonntage und die Werktage zu unterscheiden. Wichern wollte damit Straßenkindern die Wartezeit bis Weihnachten verschönen. Ganz nebenbei lernten sie damit zu zählen, denn die nicht angezündeten Kerzen bezeichneten die Wartetage bis Weihnachten.