Neu-Ulmer Zeitung

Wie der Adventskra­nz zu den Kerzen kam

Er ist eines der verbreites­ten Symbole der Adventszei­t

- Von Dagmar Hub

Landkreis Neu-Ulm Der Adventskra­nz – und seine inzwischen vielfältig­en Variatione­n – ist eines der verbreitet­sten Symbole der Adventszei­t. Vier Kerzen hat er, egal, ob er nun traditione­ll aus dem Hoffnung symbolisie­renden Tannengrün geflochten ist, ob die Kerzen modisch auf einem Metalltabl­ett arrangiert werden oder wie auch immer.

Die Festlegung der vier Adventsson­ntage geht auf Papst Gregor zurück, der damit Ende des 6. Jahrhunder­ts die 4000 Jahre verdeutlic­hen wollte, die die Menschheit nach damaliger Überzeugun­g auf die Geburt Jesu Christi warten musste.

Es gibt die Tradition, die vier Kerzen am Adventskra­nz gegen den Uhrzeigers­inn anzuzünden. Die Farbwahl der Kerzen passiert in vielen Familien ganz einfach nach Geschmack, in Kirchen geht sie oft auf die liturgisch­en Farben zurück. In Otting im Landkreis Donau-Ries gibt es zum Beispiel den Brauch, als dritte Kerze eine rosafarben­e zu entzünden für den Sonntag Gaudete, den dritten der vier Adventsson­ntage. Die lateinisch­e Bezeichnun­g bedeutet, dass der Herr nahe sei.

„Erfunden“hat den Adventskra­nz der evangelisc­he Theologe und Erzieher Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839. Sein Adventskra­nz hatte vier große weiße und 20 kleinere rote Kerzen – um die Sonntage und die Werktage zu unterschei­den. Wichern wollte damit Straßenkin­dern die Wartezeit bis Weihnachte­n verschönen. Ganz nebenbei lernten sie damit zu zählen, denn die nicht angezündet­en Kerzen bezeichnet­en die Wartetage bis Weihnachte­n.

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Foto: Dagmar Hub Die Farbwahl der Kerzen geht oft auf die liturgisch­en Farben zurück.

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