Stadt beauftragt keine Sicherheitskräfte
Nach Berichten über Aggressionen auf dem Wertstoffhof in Senden ließ die Stadtverwaltung ermitteln, was Sicherheitskräfte kosten würden. Stadträte lehnen ab.
Senden Über Sicherheitskräfte für den städtischen Recyclinghof hatte der Sendener Stadtrat im Juli nachgedacht. Der Werkausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung allerdings dagegen entschieden. Ein Mitglied des Gremiums machte einen Vorschlag, was bei Konflikten unternommen werden könnte.
Mitarbeiter des Wertstoffhofs, der nicht von der Stadt, sondern vom Sontheimer Unternehmen Hörger betrieben wird, berichteten im Sommer von aggressivem Verhalten, Beschimpfungen und Bedrohungen
durch einzelne Bürgerinnen oder Bürger. Die Wertstoffhof-Mitarbeiter würden zum Teil eingeschüchtert, hieß es.
Die Stadtverwaltung ließ daraufhin eruieren, wie und wann auf dem Areal ein Sicherheitsdienst eingesetzt werden könnte und schlug eine dreimonatige Testphase vor. Die Kosten für die Einsätze von Zweierteams an jeweils zwei Wochentagen würden bei 6200 Euro liegen. Die Ausgaben würden in die nächste Gebührenkalkulation mit einfließen, sagte Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf auf die Nachfrage von Georg Schneider (SPD).
Eine Sicherheitsfirma
wäre
„völlig deplatziert“auf einem Recyclinghof, sagte Rainer Strobl (CSU). Gebe es in solchen Situationen Streit, dann meist, weil Mitarbeiter sich darauf einlassen. Diese sollten lieber die Nummernschilder der schwierigen Nutzerinnen und Nutzer fotografieren und der Stadt melden sowie bei Bedarf die Polizei anrufen, schlug er vor. Ihm seien jedenfalls keine Vorfälle „mit marodierenden Recyclinghofbesuchern“bekannt. Das Sicherheitspersonal müsse der Betreiber stellen, fügte sein Fraktionskollege Josef Ölberger hinzu.
Die Probleme müsse der Betreiber des Hofes lösen, nicht die Stadt, pflichtete Thomas Kast (CFW/FWG) bei. Zehn der 15 Ausschussmitglieder stimmten schließlich gegen den Einsatz einer Sicherheitsfirma. In derselben Sitzung erteilte der Ausschuss dem bisherigen Dienstleister einen erneuten Auftrag zum Betrieb des Wertstoffhofs mit Grüngutbehandlung. Dieser hat ein Volumen von ungefähr 206.000 Euro.