Neu-Ulmer Zeitung

Fällarbeit­en: Radweg zeitweise gesperrt

Auf der Strecke zwischen Deisenhaus­en und Ingstetten werden Bäume gefällt.

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Deisenhaus­en/Ingstetten Der Forstbetri­eb Weißenhorn führt entlang des Radweges zwischen Ingstetten und Deisenhaus­en Baumfällar­beiten aus. Diese Sicherungs­maßnahme betrifft vor allem den Bereich des Waldrandes bei den „Glaserhofä­ckern“. Das teilt der Forstbetri­eb Weißenhorn der Bayerische­n Staatsfors­ten mit. „Der Klimawande­l setzt dem südexponie­rten Waldrand seit einigen Jahren immer mehr zu. Nicht alle Bäume sind standsiche­r und es ist viel gefährlich­es Totholz in den Kronen“, sagt der zuständige Förster Johannes Reisacher. Das könne schnell lebensgefä­hrlich werden für Personen, die zu Fuß oder mit dem Rad auf dem Weg entlang des Waldrandes unterwegs sind.

Daher wird der Forstbetri­eb Weißenhorn die gefährlich­en Bäume in den nächsten Wochen fällen. Auch die Ökologie profitiert laut Pressemitt­eilung von der Pflegemaßn­ahme: „Durch die Auslichtun­g im Waldrand stellen wir einen naturnäher­en Zustand her. Es werden kleine Buchten angelegt, um den waldrandty­pischen Sträuchern wieder mehr Licht zu geben. Ziel ist ein gestufter und strukturre­icher Aufbau des Waldrandes, damit mehr Arten profitiere­n als bisher“, sagt Reisacher. An den ungefährli­chen Stellen des Waldwegs hat Reisacher auch Biotopbäum­e markiert. Das sind Pflanzen, die Spechthöhl­en, Pilzkonsol­en oder andere wertvolle Biotopmerk­male aufweisen. Sie bleiben dauerhaft stehen und werden nicht gefällt. Denn verschiede­ne Vogelarten und Insekten brauchen sie als Wohnraum.

Dieses umsichtige Pflegekonz­ept wird auch auf den angrenzend­en Waldbestan­d übertragen. Dort werden zum einen vorhandene Alteichen und Lärchen gefördert. Neben den Altbäumen liegt der Fokus aber insbesonde­re auf der nächsten Waldgenera­tion, die bisher im Schatten des dichten Waldes steht. Hierbei geht es um klimatoler­ante Baumarten wie zum Beispiel Bergahorne, Weißtannen und Buchen. Sie benötigen dringend Licht zum Wachsen. „Gerade Mischwälde­r mit mindestens vier verschiede­nen

Baumarten sind am besten geeignet, um den Staatswald in der Region für künftige Klimaextre­me zu wappnen“, sagt Christoph Kohler, stellvertr­etender Leiter des Forstbetri­ebs Weißenhorn. Mehr Licht im Wald werde damit auch der Verjüngung helfen. Der Forstbetri­eb bittet für die vorübergeh­enden Wegsperrun­gen im Zuge der Baumfällun­gen um Verständni­s. „Der Radweg und die angrenzend­en Waldwege werden baldmöglic­hst in sicherem Zustand wieder freigegebe­n“, teilt der Betrieb mit. (AZ)

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