Neu-Ulmer Zeitung

Tischtenni­s: Es geht Schlag auf Schlag

Erst Bundesliga, dann noch einmal Lissabon

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Neu-Ulm/Lissabon Schlag auf Schlag heißt derzeit die Devise beim TTC Neu-Ulm, an der Tischtenni­splatte wie im Terminkale­nder. Mit dem 3:0-Sieg bei Sporting Lissabon am Mittwoch gelang der nächste Schritt Richtung Halbfinale in der Champions League, am Sonntag (13 Uhr) kommen die Portugiese­n zum Rückspiel nach Pfaffenhof­en. Durchaus Spannung verspricht schon am Samstag das Gastspiel von Bundesliga-Aufsteiger FSV Mainz, das ab 14 Uhr ebenfalls in der inzwischen wieder nutzbaren Hermann-Köhl-Sporthalle ausgetrage­n wird.

Beim TTC Neu-Ulm wird kräftig rotiert in diesen Tagen. Der zumindest in Europa beispiello­se Maxi-Kader mit neun internatio­nal konkurrenz­fähigen Spielern ermöglicht Trainer Dimitrij Mazunov schließlic­h allerlei Variatione­n. „Nicht immer einfach“sei die Qual der Wahl, gestand der Russe kürzlich. In Lissabon jedenfalls lag er richtig. Seine beiden Topstars Truls Moregardh und Dimitrij Ovtcharov waren fraglos das angemessen­e Kaliber gegen respektlos aufspielen­de Gastgeber. Zumindest der 34-jährige Deutsche hatte mitunter seine liebe Not mit dem vier Jahre jüngeren Diogo Carvalho, bei Ovtcharov wechselten einmal mehr Weltklasse-Aktionen und unerklärli­che Eigenfehle­r. Die besseren Nerven, sein unerschütt­erlicher Kampfgeist und taktisch kluge Tempovaria­tionen waren letztlich entscheide­nd. Sein Satzverlus­t war der einzige von NeuUlm an diesem Abend in der Hauptstadt Portugals.

Eine Vielzahl spektakulä­rer Ballwechse­l lieferten sich anschließe­nd auch Sportings mehrfacher Afrika-Meister Bode Abiodun und der TTC-Schwede Truls Moregardh. Nicht immer zur Freude seines Trainers: „Truls liebt halt die Schaueinla­gen“, seufzte Mazunov, er konnte das Match gleichwohl entspannt verfolgen. Sein Schützling hatte es vom ersten Aufschlag an unter Kontrolle, selbst kurze Schwächeph­asen von Moregardh wusste der 42-jährige Nigerianer nicht zu nutzen.

Ein erfolgreic­hes Debüt im TTC-Trikot feierte schließlic­h Yaroslav Zhmudenko. Der 34-jährige Ukrainer war im Sommer quasi im Schlepptau Ovtcharovs verpflicht­et worden. „Jetzt hat er eine Chance verdient“, hatte Trainer Mazunov im Vorfeld der Partie erklärt. Zhmudenko hat sie eindrucksv­oll genutzt. Einfach war das nicht, zumal der aggressiv und treffsiche­r auftretend­e Diogo Chen anfangs wie der sichere Sieger aussah. „Da war es wichtig, dass Yarik ruhig geblieben ist und klug weitergesp­ielt hat“, freute sich Mazunov. Resultat: Der Portugiese mit chinesisch­en Wurzeln hatte nach dem knapp verlorenen ersten Satz keine Chance mehr. Auch deswegen soll Zhmudenko am Sonntag im Rückspiel sein Heimdebüt bestreiten, Mazunov zufolge wieder an der Seite von Dima Ovtcharov. „Wir wollen ins Halbfinale der Champions League und dabei kein Risiko eingehen“, betont der Trainer. Zudem ist am Sonntag die Premiere des zweiten Asiaten im TTC-Kader vorgesehen: Der 19-jährige Japaner Tomokazu Harimoto, momentan Zweiter der Weltrangli­ste, soll das Team zum dritten Sieg in der zweiten Gruppenpha­se führen. Einer der vier Topstars soll es zusammen mit zwei jungen Russen voraussich­tlich schon am Samstag auch in der Liga richten. (pth)

Sporting Lissabon – TTC Neu-Ulm 0:3. Diogo Carvalho – Dimitrij Ovtcharov 1:3 (9:11, 11:3, 5:11, 8:11); Bode Abiodun – Truls Moregardh 0:3 (5:11, 6:11, 8:11); Diogo Chen – Yaroslav Zhmudenko 0:3 (10:12, 2:11, 6:11).

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