Neu-Ulmer Zeitung

Asyl, Blackout, Sirenen und Geldautoma­ten

Was die Innenminis­ter vereinbart haben

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München Drei Tage debattiere­n die Innenminis­ter von Bund und Ländern. So vielfältig wie die Themen waren auch die Meinungen. Einige Kernproble­me wie die veraltete ITAusstatt­ung der Polizei werden öffentlich gar nicht angesproch­en. Das Wichtigste in Kürze:

• Bevölkerun­gsschutz Das Konzept für den Ausbau des Zivil- und Katastroph­enschutzes kommt erst 2024. In den nächsten zehn Jahren sollen zehn Milliarden Euro in den Pakt von Bund und Ländern fließen. Dazu gehört eine flächendec­kende Sireneninf­rastruktur.

• Abschiebes­topp Wegen der angespannt­en Lage soll es vorerst keine Abschiebun­gen aus Deutschlan­d in den Iran geben. Einzig bei Gefährdern und schweren Straftäter­n bleibe das nach Einzelfall­prüfung weiterhin möglich.

• Asyl Wegen der hohen Zuwanderun­gszahlen sind Länder und Kommunen laut Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) „am Limit“. Finanziell­e Hilfe reiche nicht aus. Der Bund müsse sich auch um eine Begrenzung der irreguläre­n Migration und eine konsequent­e Rückführun­g abgelehnte­r Asylbewerb­er kümmern.

• Blackout Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (SPD) sieht bei der Abwehr regionaler Stromausfä­lle durch Cyberangri­ffe oder Energiekna­ppheit die Verantwort­ung bei den Energiever­sorgern und Betreibern kritischer Infrastruk­tur. Dazu will sie in Kürze Eckpunkte für ein Dachgesetz vorlegen.

• Cybersiche­rheit Die Angriffe im digitalen Raum nehmen zu. Die SPD-Innenminis­ter schlagen vor, das Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI) zu einer Zentralste­lle auszubauen.

• Geldautoma­ten Obwohl die Zahl der gesprengte­n Geldautoma­ten stark steigt, verzichtet­en die Innenminis­ter auf verbindlic­he Vorgaben zum Schutz des Geldes für die Banken. Man setze weiter auf freiwillig­e Aktionen. (dpa)

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