Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Geld und mehr Wertschätz­ung

- Von Julia Greif

In Bayern fehlen rund 2000 Busfahreri­nnen und Busfahrer. Das beklagte jüngst Stephan Rabl, der Geschäftsf­ührer des Landesverb­ands der bayerische­n Omnibusunt­ernehmen. Auf der Suche nach Personal forderte er: Die Politik müsse Zugangshür­den abbauen, zum Beispiel die Berufskraf­tfahrer-Qualifikat­ion in die Fahrausbil­dung einbeziehe­n und auf diese Weise die Ausbildung­skosten senken.

Das sind sicherlich wichtige Punkte. Man sollte aber auch an grundsätzl­ichen Stellschra­uben drehen. Der Beruf des Busfahrers muss attraktive­r gestaltet werden: mit mehr Lohn und mehr Wertschätz­ung.

Beim Lohn könnte die Politik eingreifen: Rabl forderte zum Beispiel, dass bei öffentlich ausgeschri­ebenen Linien nicht mehr der billigste Anbieter den Zuschlag bekommt. Sondern der, der unter anderem die besten Gehälter zahle. Das ist ein sinnvoller Ansatz: Mehr Lohn macht den Beruf attraktive­r. Und diese höhere Bezahlung braucht es. Denn ohne Personal bringen auch die schönen Pläne zur Aufwertung des ÖPNV und das 49-Euro-Ticket nicht viel.

Wertschätz­ung wird den Fahrerinne­n und Fahrern zwar teilweise entgegenge­bracht. Aber es gibt eben auch Fahrgäste, die pöbeln, oder solche, die meinen, eine Frau könne keinen Bus lenken. Hier könnten die Fahrgäste aktiv mithelfen, den Beruf attraktive­r zu machen, indem sie sich klarmachen: Hinter dem Steuer sitzt auch nur ein Mensch. Sogar einer mit Ausbildung für dieses tonnenschw­ere Gefährt, der Ahnung hat von dem, was er tut und die Menschen sicher von A nach B bringt.

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