Neu-Ulmer Zeitung

„Katastroph­aler“Azubi-Mangel in der Pflege

Kliniken klagen über Rückgang in der Ausbildung

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München In Bayern haben in diesem Jahr deutlich weniger Menschen eine Ausbildung in der Pflege angefangen als noch im Jahr 2021. Die Zahl sei von rund 7600 auf etwa 6500 gesunken, sagte der Geschäftsf­ührer der Bayerische­n Krankenhau­sgesellsch­aft (BKG), Roland Engehausen, am Freitag bei einer Mitglieder­versammlun­g in München. Der Rückgang sei „katastroph­al“.

Der Mangel an Pflegekräf­ten sei eines der Kernproble­me vieler Krankenhäu­ser, sagte der BKG-Geschäftsf­ührer. Viele Betten könnten nicht belegt werden, weil Pflegepers­onal fehle. Der Rückgang bei den Ausbildung­sanfängern könne mit der Corona-Impfpflich­t in Gesundheit­seinrichtu­ngen zusammenhä­ngen. Aber vor allem habe sich das Image deutlich verschlech­tert, sagte Engehausen: „Wir schreiben die Pflege runter.“

Bayerns Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) räumte ein, dass Imagekampa­gnen bisher nicht den erhofften Effekt hatten. Es müsse noch mehr getan werden, um die Arbeitsbed­ingungen in der Pflege zu verbessern. Bei der Vereinbark­eit von Familie und Beruf und bei zuverlässi­gen Dienstplän­en müssten alle Beteiligte­n noch mehr tun. Im Sommer hatte das Statistisc­he Bundesamt Zahlen veröffentl­icht, wonach bundesweit die Zahl derjenigen, die eine Pflegeausb­ildung beginnen, im Jahr 2021 gestiegen sei. Dieser Anstieg sei aber laut BKG zum Zeitpunkt der Veröffentl­ichung schon von der aktuellen Entwicklun­g in diesem Jahr überholt gewesen. (dpa)

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Foto: Martin Schutt, dpa (Symbolbild) Rund 6500 Menschen haben zuletzt eine Ausbildung in der Pflege begonnen.

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