Neu-Ulmer Zeitung

Für das Gejammer ist viel Schnaps nötig

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Zum Bericht „Christbaum-Tausch in Pfuhl schlägt Wellen“vom 1. Dezember:

Alle Jahre wieder dürfen wir Leserinnen und Leser uns dank ausführlic­her Berichters­tattung an einer schönen alten Tradition erfreuen, dem Christbaum­loben. Worum geht es? Jemand lobt den „kommunalen“Christbaum im Ort. Gemäß der Tradition wären dann ein, zwei, drei Schnäpse auszuschen­ken, aber wo hört man da auf? So viel Schnaps wäre nötig, um das Gejammer zu ertragen, aber ich behaupte, es wäre die einzig sinnvolle Reaktion auf diverse Lobeshymne­n.

Angesichts drohenden Singboykot­ts wird der Baum getauscht. Schließlic­h hat in den Rathäusern und Bauhöfen in diesen Tagen ja sowieso niemand was zu tun, da kommt so ein Tausch gerade gelegen. Kommunale Pflichtauf­gaben werden sowieso total überbewert­et, wichtig ist, die Bürger und Bürgerinne­n mit der Erfüllung freiwillig­er Aufgaben in Weihnachts­stimmung zu bringen. Am Ende wird alles gut. Unter einem perfekten Tannenbaum singen Menschen von Frieden, Freude und Lebkuchen und sind froh und munter. Herrlich, so soll’s doch sein.

Um aber die schöne Tradition des Christbaum­lobens auf ein nächstes Level zu heben, würde ich jedoch folgenden Relaunch empfehlen: Lobende Bürgerinne­n und Bürger dürfen gerne die kommenden zwölf Monate nutzen, um einen perfekten Baum fürs nächste Jahr zu organisier­en. Lob und Anerkennun­g wird ihnen sicher sein, wenn am Weihnachts­baume dann erst mal die Lichter brennen. Und im nächsten Jahr, beim nächsten Artikel zum Christbaum­loben, werden wir Leser und Leserinnen uns denken: „Moment mal, last Christmas ….“Hoffentlic­h reicht dann auch der Schnaps. Prost. Manuela Huber, Senden

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