Besser Trockenfutter
Umweltfreundliches Füttern von Hunden und Katzen.
Trockenfutter für Haustiere ist erheblich umweltfreundlicher als Feuchtfutter. Das geht aus einer brasilianischen Studie hervor, erschienen in Scientific Reports. Das Trockenfutter eines zehn Kilogramm schweren Hundes verursacht demnach durchschnittlich 828 Kilogramm Kohlendioxid(CO2)-Äquivalente pro Jahr. Wenn derselbe Hund Feuchtfutter erhält, beträgt dessen Fußabdruck 6541 Kilogramm CO2-Äquivalente – fast das Achtfache.
Allein in Deutschland leben mehr als 10 Millionen Hunde und mehr als 15 Millionen Katzen. Die Umweltauswirkungen des Futters hängen dabei stark von den Zutaten ab: Bei der Erzeugung von 100 Gramm Protein aus Erbsen entstehen 0,4 Kilogramm CO2-Äquivalente. Stammt dieselbe Menge Protein vom Rind, sind es 35 Kilogramm CO2-Äquivalente – fast das 90-Fache. Etwa 26 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes werden durch die Produktion von Nahrungsmitteln erzeugt, ermittelte eine Studie von 2018. Für die aktuelle Studie bezogen die Forscher 938 Gerichte mit ein (618 für Hunde, 320 für Katzen), Fertigfutter sowie von Tierfutterhandel
oder Tierbesitzern zubereitete Gerichte – und summierten die Zutaten in Bilanzen etwa zu emittierten Treibhausgasen und Giftstoffen, Landnutzung, Wasserverbrauch… Ein wichtiger Faktor dafür, dass Trockenfutter deutlich besser abschnitt als das in Dosen oder Beuteln verkaufte Feuchtfutter (selbst zubereitete Nahrung lag dazwischen), dürfte sein, dass etwa bei Trockenfutter für Hunde die nutzbare Energie zu 45,4 Prozent aus Tieren stammt, während sie bei Feuchtfutter zu 89,3 Prozent tierischer Herkunft ist.
Da Hunde und Katzen aber tierische Bestandteile für eine ausgewogene Ernährung benötigten, machen die Forscher Vorschläge zur Verbesserung der Bilanz, etwa durch Insekten. Bei der Produktion von 100 Gramm Protein aus Mehlwürmern werden etwa 14 Kilogramm CO2-Äquivalente erzeugt und 18 Quadratmeter Landfläche genutzt; bis zu 14 Mal weniger als bei Hühnern oder Schweinen. Zudem raten die Forscher, die Nährstoffmengen pro Ration zu reduzieren, da sie deutlich höher lägen als der Energieverbrauch vieler Hunden und Katzen. Stefan Parsch