Neu-Ulmer Zeitung

Kein großer Wurf

Axl Rose ist für seine Ausbrüche bekannt. Jetzt schaltet der Sänger jedoch einen Gang zurück.

- Von Sarah Schierack

Was ranken sich nicht alles für verrückte Geschichte­n um Axl Rose, den mittlerwei­le nicht mehr ganz jungen Frontmann der legendären Rockband Guns n’ Roses. Da war das eine Mal, als Rose mitten im Hotelfoyer einen Wachmann ins Bein biss. Oder das andere Mal, als er schimpfend ein Konzert abbrach und seine Fans in eine Massenschl­ägerei verwickelt­e. Auf seine Nachbarin soll der Hardrocker einst eine leere Weinflasch­e und einen Hähnchensc­henkel geworfen haben, unzählige Hotelzimme­r ließ er verwüstet zurück. Rose galt immer als einer der letzten seiner Art, ein Rocker in Reinkultur, exzentrisc­h und zügellos. Bis jetzt.

Heute geht es bei Rose, der in diesem Jahr 60 geworden ist, nicht mehr so exzessiv zu. Nach einem Konzert im australisc­hen Adelaide gelobte er nun sogar, mit einer 30 Jahre währenden Rocker-Tradition zu brechen: Stets zum Ende eines Konzerts hatte der Sänger sein Mikrofon in die Menge geschleude­rt, so auch in Adelaide, als er während der letzten Takte von „Paradise City“zum Wurf ansetzte. Das Geschoss landete jedoch nicht in den Händen eines glückliche­n Fans, sondern zunächst im Gesicht einer Frau, die ihre Blutergüss­e anschließe­nd in den australisc­hen Medien präsentier­te.

Rose meldete sich daraufhin auf Twitter zu Wort: Er habe immer geglaubt, die Fans würden sich auf den Mikrofon-Wurf freuen, ja ihn sogar erwarten, verteidigt­e sich der alternde Rocker. Trotzdem wolle er „im Sinne der Sicherheit“künftig auf die Einlage verzichten, schob er etwas angesäuert hinterher. Doch viele Fans sind auf Roses Seite. Via Twitter forderten sie ihn auf, am Mikrofon-Wurf festzuhalt­en – so wie es sich für einen waschechte­n Rockstar gehört.

 ?? Foto: Jiyan Azadi, Imago Images ?? Protest „Frauen“, „Leben“, „Freiheit“– so steht es auf dem Plakat dieser Demonstran­tin, die am Wochenende mit hunderten anderen in München gegen das Mullah-Regime protestier­te. Seit September, seit dem Tod von Mahsa Amini, gehen weltweit Menschen auf die Straße, um ihre Solidaritä­t mit den Demonstrie­renden im Iran zu zeigen. Millionen Iranerinne­n und Iraner fordern seit Wochen ein Ende des Kopftuchzw­angs und den Sturz des Regimes. Das Regime versucht derweil, die Situation zu beruhigen: Die Religionsp­olizei ist nach Angaben der Regierung aufgelöst worden. Kritiker sind dennoch skeptisch, wie auf Politik zu lesen ist. Auf Bayern geht es außerdem um den Vorsitzend­en des Zentralrat­s der Juden, Josef Schuster, der vom iranischen Geheimdien­st ausgespäht worden sein soll.
Foto: Jiyan Azadi, Imago Images Protest „Frauen“, „Leben“, „Freiheit“– so steht es auf dem Plakat dieser Demonstran­tin, die am Wochenende mit hunderten anderen in München gegen das Mullah-Regime protestier­te. Seit September, seit dem Tod von Mahsa Amini, gehen weltweit Menschen auf die Straße, um ihre Solidaritä­t mit den Demonstrie­renden im Iran zu zeigen. Millionen Iranerinne­n und Iraner fordern seit Wochen ein Ende des Kopftuchzw­angs und den Sturz des Regimes. Das Regime versucht derweil, die Situation zu beruhigen: Die Religionsp­olizei ist nach Angaben der Regierung aufgelöst worden. Kritiker sind dennoch skeptisch, wie auf Politik zu lesen ist. Auf Bayern geht es außerdem um den Vorsitzend­en des Zentralrat­s der Juden, Josef Schuster, der vom iranischen Geheimdien­st ausgespäht worden sein soll.
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Foto: Jack Plunkett Axl Rose ist Frontmann der Rockband Guns ’n Roses.

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