Kein großer Wurf
Axl Rose ist für seine Ausbrüche bekannt. Jetzt schaltet der Sänger jedoch einen Gang zurück.
Was ranken sich nicht alles für verrückte Geschichten um Axl Rose, den mittlerweile nicht mehr ganz jungen Frontmann der legendären Rockband Guns n’ Roses. Da war das eine Mal, als Rose mitten im Hotelfoyer einen Wachmann ins Bein biss. Oder das andere Mal, als er schimpfend ein Konzert abbrach und seine Fans in eine Massenschlägerei verwickelte. Auf seine Nachbarin soll der Hardrocker einst eine leere Weinflasche und einen Hähnchenschenkel geworfen haben, unzählige Hotelzimmer ließ er verwüstet zurück. Rose galt immer als einer der letzten seiner Art, ein Rocker in Reinkultur, exzentrisch und zügellos. Bis jetzt.
Heute geht es bei Rose, der in diesem Jahr 60 geworden ist, nicht mehr so exzessiv zu. Nach einem Konzert im australischen Adelaide gelobte er nun sogar, mit einer 30 Jahre währenden Rocker-Tradition zu brechen: Stets zum Ende eines Konzerts hatte der Sänger sein Mikrofon in die Menge geschleudert, so auch in Adelaide, als er während der letzten Takte von „Paradise City“zum Wurf ansetzte. Das Geschoss landete jedoch nicht in den Händen eines glücklichen Fans, sondern zunächst im Gesicht einer Frau, die ihre Blutergüsse anschließend in den australischen Medien präsentierte.
Rose meldete sich daraufhin auf Twitter zu Wort: Er habe immer geglaubt, die Fans würden sich auf den Mikrofon-Wurf freuen, ja ihn sogar erwarten, verteidigte sich der alternde Rocker. Trotzdem wolle er „im Sinne der Sicherheit“künftig auf die Einlage verzichten, schob er etwas angesäuert hinterher. Doch viele Fans sind auf Roses Seite. Via Twitter forderten sie ihn auf, am Mikrofon-Wurf festzuhalten – so wie es sich für einen waschechten Rockstar gehört.