Neu-Ulmer Zeitung

„Wir brauchen jetzt einen Fahrplan“

Wehrbeauft­ragte fordert Lösung für Munitionsk­rise

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Berlin Die Wehrbeauft­ragte Eva Högl hält für die Beschaffun­g von neuer Munition der Bundeswehr im Wert von mindestens 20 Milliarden Euro einen mehrjährig­en und mit der Industrie abgestimmt­en Plan für nötig. Es sei nachvollzi­ehbar, dass Rüstungsun­ternehmen solche Zusagen verlangten, wenn sie jetzt Produktion­skapazität­en hochfahren sollen, sagte die SPD-Politikeri­n. Högl: „Wir brauchen jetzt einen Fahrplan, ein abgestimmt­es Vorgehen mit verbindlic­hen Vereinbaru­ngen mit der Rüstungsin­dustrie, wann welche Munition wo, in welchem Zeitraum produziert werden kann. Das ist jetzt der Auftrag, am besten europäisch abgestimmt.“

Högl kritisiert­e, dass die umfangreic­he und drängende Beschaffun­g von Artillerie­granaten, Raketen und anderen Munitionss­orten nicht schon wesentlich als Teil des 100-Milliarden-Sondertopf­es für die Vollausrüs­tung der Streitkräf­te angelegt wurde. „Expertinne­n und Experten, die sich schon etwas länger mit Munition befassen, wissen um diesen enormen Mangel. Deswegen war ich verwundert, dass das im Sonderverm­ögen nicht abgebildet war“, sagte Högl. „Ein zweistelli­ger Milliarden­betrag ist in dem jährlich aufgestell­ten Verteidigu­ngsetat schwer zu hinterlege­n. Es gibt einen enormen Nachholbed­arf.“

Nach ihrem Eindruck findet die Militärhil­fe für die Ukraine in der Bundeswehr breite Unterstütz­ung, allerdings seien auch die Konsequenz­en spürbar. „Wir haben jetzt eine schlechter­e Materialla­ge als vor dem 24. Februar, weil viel abgegeben wurde, aber noch nichts wieder ersetzt wurde. Das beunruhigt die Truppe.“(dpa)

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