Endlich wieder Weihnachtsmarkt
Die Standbetreiber und Aussteller haben die Adventsmärkte in Weißenhorn und Vöhringen mindestens so vermisst wie die Besucherinnen und Besucher. Wir haben bei einigen von ihnen vorbeigeschaut.
Weißenhorn Mit der Glühweintasse in der Hand über den Markt schlendern, kleine Weihnachtsgeschenke einkaufen, Freunde treffen: Besucherinnen und Besucher genießen nach der langen Zwangspause die Weihnachtsmärkte in vollen Zügen. Aber auch Veranstalter und Standbetreiber ist die Erleichterung und die Freude deutlich anzumerken. Ein Besuch bei den Buden und Ausstellern in Weißenhorn und Vöhringen.
Wenn die Weihnachtstasse mit Honigwein statt Glühwein gefüllt wird und goldgelbe Kerzen ihren Duft verströmen, so sind die Besucher des Weißenhorner Nikolausmarktes am Stand von Waldtraud und Kurt Linke angekommen. Ein kleiner aber besonderer Stand: Die Besitzer sind Imker mit Leib und Seele. Seit rund 15 Jahren bauen sie ihr Angebot auf Weihnachtsmärkten auf. Eine Aufgabe für die ganze Familie, ohne die Unterstützung der drei erwachsenen Kinder wäre die Arbeit nicht zu stemmen.
Auf die Frage, wie es ihnen nun nach der zweijährigen CoronaPause geht, spürt man die Erleichterung: Froh sei man, meint Herr Linke, dass man überhaupt diese Zeit überstanden habe – und besonders froh, dass man nun endlich wieder in der Adventszeit ausstellen dürfe. Außerhalb dieser Jahreszeit unterhält Familie Linke in Witzighausen ein Geschäft für Imkereibedarf und besitzt über 30 Bienenvölker. Entsprechend umfangreich ist das angebotene Honigsortiment – von mild und aromatisch bis würzig und herzhaft. Die Standbesitzer nehmen sich Zeit für ihre Kundschaft und beraten auch bei der Frage, welche Honigsorte zum eigenen Geschmack passt. In der kalten Jahreszeit wird der flüssige Honig stärker nachgefragt, da man diesen gerne in den heißen Tee rührt. Vielleicht zündet man sich dazu auch eine der vielen Honigkerzen an, die in allen Größen zur Auswahl stehen.
Der Nikolausmarkt in Weißenhorn ist eröffnet
Oder man greift zu einer jener kunstvoll geformten Wachsfiguren in Form einer Tanne oder eines Engels zur stimmungsvollen Dekoration des heimischen Wohnzimmers. Sogar an die Gesundheit ist gedacht: Produkte mit Propolis seien gerade in der Erkältungszeit gefragt oder dienen als Creme, um die Haut vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Eine Besucherin, die sich eine Tasse mit Honigwein holt, meint auf die Frage, warum sie gerade an diesem Stand Halt macht Hier erinnert sie der Duft ein wenig an die Vorfreude, die sie als Kind mit der Weihnachtszeit verbunden hat. So steht der Imkerstand mit seinen freundlichen und herzlichen Besitzern für den besonderen Charme, der gerade die kleineren Märkte in unseren Städten und Dörfern so attraktiv macht.
Fröhliche Gesichter gab es am Wochenende auch auf dem Vöhringer Adventsmarkt. Wie berichtet, konzentrierten sich in diesem Jahr die Buden zwischen Rathaus und
Wolfgang-Eychmüller-Haus. Das gab im Vergleich zu den Vorjahren mehr Dichte und deshalb mehr Atmosphäre. Die Freude darüber, dass es wieder einen Adventsmarkt gab, war allgemein spürbar – auch bei Bürgermeister Michael Neher und seinem Team als Veranstalter.
Endlich wieder auf einem vorweihnachtlichen Markt zu sein, schauen, was es Neues an Dekoartikeln gibt und sich lustvoll einen Glühwein gönnen, in Gruppen zusammen stehen und Geselligkeit pflegen, das freute die Besucher ebenso wie die Standler. „Endlich wieder raus zu können, die Ware anbieten“, das war für Simone Uhl und Patricia Lamers schon etwas Besonderes. Sie offerierten handgemachte Artikel für große und kleine Leute aus Filz, neugierig bestaunt von den Besuchern.
Wenn auch Buden, die Glühwein in neu dekorierten Tassen offerierten und pikante Würstl anboten, stets dicht umlagert waren, gab es auch mal wieder zahlreiche Stände, deren Angebot sich auf Weihnachtsdeko konzentrierten. Im Erdgeschoss des Kulturzentrums gab es zwar keine Stände, aber dafür die riesige Modelleisenbahn der Vöhringer Modellbahnfreunde und ein Schnitzer zeigte seine Kunst – auch hierhin strömten die Besucher.