Neu-Ulmer Zeitung

Öllampen, die Taschenlam­pe der Antike

Ihre Geschichte reicht weit zurück. Auch in die Bibel haben sie Eingang gefunden

- Von Dagmar Hub

Landkreis Neu-Ulm Auf Töpfermärk­ten gibt es dekorative Öllämpchen in vielen Formen - auch der kleine Drache ist erhältlich, aus dessen Nüstern der Docht brennt. In der Antike, zur Zeit von Christi Geburt, dürften Öllampen die normale Beleuchtun­gsform gewesen sein – schlichte Öllampen, oder auch solche mit Motiven auf der „Spiegel“genannten Oberseite der Keramikgeh­äuse, die mit Modeln angefertig­t wurden.

Die Spitze der Gehäuse, aus der der brennende Docht ragte, wurde übrigens „Schnauze“genannt. Wahrschein­lich erleuchtet­en solche Öllampen auch die Geburt Jesu. Sie waren Massenware. Vorläufer solcher Öllampen, betrieben mit Tierfetten, gab es schon in der Steinzeit.

Das Dunkel der Nacht zu erhellen ist ein menschlich­es Bedürfnis, das mit Sicherheit schon bestand, ehe der Mensch in der Eiszeit entdeckte, wie er selbst Feuer machen kann.

Weil die Öllämpchen eben in biblischen Zeiten die übliche Lichtquell­e im Dunkel waren, haben sie auch Eingang in die Bibel gefunden. Die Erzählung des Matthäus-Evangelium­s von den klugen und den törichten Jungfrauen geht zum Beispiel auf solche Öllampen zurück, die damals auch transporta­bel verwendet wurden wie heute Taschenlam­pen. In einem Museum in Milet ist dieses Öllämpchen zu sehen, das in der Antike in einer Tonlaterne im Dunkeln mitgetrage­n wurde - eine frühe Taschenlam­pe.

Freilich gab es auch Öllämpchen aus Metall, die aber wesentlich teurer waren und daher seltener verwendet wurden. Die meisten Überreste antiker Öllämpchen, die heute gefunden werden, sind daher aus Keramik.

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Foto: Dagmar Hub Öllämpchen waren vor allem in der Antike weitverbre­itet.

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