Öllampen, die Taschenlampe der Antike
Ihre Geschichte reicht weit zurück. Auch in die Bibel haben sie Eingang gefunden
Landkreis Neu-Ulm Auf Töpfermärkten gibt es dekorative Öllämpchen in vielen Formen - auch der kleine Drache ist erhältlich, aus dessen Nüstern der Docht brennt. In der Antike, zur Zeit von Christi Geburt, dürften Öllampen die normale Beleuchtungsform gewesen sein – schlichte Öllampen, oder auch solche mit Motiven auf der „Spiegel“genannten Oberseite der Keramikgehäuse, die mit Modeln angefertigt wurden.
Die Spitze der Gehäuse, aus der der brennende Docht ragte, wurde übrigens „Schnauze“genannt. Wahrscheinlich erleuchteten solche Öllampen auch die Geburt Jesu. Sie waren Massenware. Vorläufer solcher Öllampen, betrieben mit Tierfetten, gab es schon in der Steinzeit.
Das Dunkel der Nacht zu erhellen ist ein menschliches Bedürfnis, das mit Sicherheit schon bestand, ehe der Mensch in der Eiszeit entdeckte, wie er selbst Feuer machen kann.
Weil die Öllämpchen eben in biblischen Zeiten die übliche Lichtquelle im Dunkel waren, haben sie auch Eingang in die Bibel gefunden. Die Erzählung des Matthäus-Evangeliums von den klugen und den törichten Jungfrauen geht zum Beispiel auf solche Öllampen zurück, die damals auch transportabel verwendet wurden wie heute Taschenlampen. In einem Museum in Milet ist dieses Öllämpchen zu sehen, das in der Antike in einer Tonlaterne im Dunkeln mitgetragen wurde - eine frühe Taschenlampe.
Freilich gab es auch Öllämpchen aus Metall, die aber wesentlich teurer waren und daher seltener verwendet wurden. Die meisten Überreste antiker Öllämpchen, die heute gefunden werden, sind daher aus Keramik.