Bekommt Illerzell doch eine neue Aussegnungshalle?
Die Stadträte in Vöhringen diskutieren, ob das Gebäude auf dem Friedhof abgerissen werden soll.
Illerzell Gibt es nun doch eine neue Aussegnungshalle für Illerzell? Der Vöhringer Stadtrat diskutierte die Idee in seiner jüngsten Sitzung erneut. Einige Räte sprachen sich dafür aus, kein Geld mehr in den Altbau zu stecken. Mit leicht veränderter Planung stellte die Stadtverwaltung am vergangenen Donnerstag den angepassten Entwurf für die Sanierung der Aussegnungshalle vor.
Wie berichtet, sollen in dem 1952 errichteten Haus Toiletten und eine Rampe für Rollstuhlfahrer eingebaut sowie das Dach und die Fenster erneuert werden. Das in die Jahre gekommene Gebäude will die Verwaltung so wieder instand setzen. Rund 130.000 Euro werde das Vorhaben wohl kosten, prognostizierte Timo Söhner von der Stadtverwaltung. Die Räte hatten in einer ersten Beratung eine Glasüberdachung angeregt, unter dem Besucher bei Bestattungen Schutz vor Regen finden.
Auch ein Abriss wurde ins Gespräch gebracht. Erneut äußerten sich am Donnerstag mehrere Räte zur Möglichkeit eines Neubaus. „So teuer wird das nicht“, meinte etwa Harry Wedemeyer (FWG), mit einem neuen Haus lasse sich der Zugang auch ebenerdig schaffen. Mit der jetzigen Rampe jedenfalls hätten Besucher mit Rollatoren immer wieder Probleme.
„Lieber neu machen“wollte das Gebäude auch Jürgen Lackner (CSU), „dann haben wir auch wieder was für 70 Jahre“. Auch ein renoviertes Haus werde sich für mehrere Jahrzehnte halten, entgegnete Stadtoberhaupt Michael Neher. Mehr Platz bringe ein Neubau am Ende nicht, glaubte er, denn das Baufenster sei begrenzt, „was haben wir da an Mehrwert?“Erhöhte Kosten würden sich auf die Friedhofsgebühren auswirken, so Neher.
Ein Gebäude in Holzständerbauweise lasse sich relativ günstig verwirklichen, meinte Edmund Klingler (SPD). Ein Flachdach könne die Baukosten ebenfalls reduzieren. Er forderte: „Plattmachen“. Auch Herbert Walk wollte weiter über einen Neubau nachdenken anstatt am Alten „herumdoktern“. „Wir hauen hier das Geld raus und die Bürger müssen zahlen“, entgegnete Volker Barth (SPD). Es müsse wirtschaftlich gedacht werden. Die Halle sei erhaltenswert und habe „ihren Charme“, sagte Fraktionskollege Roland Bader. Die Verwaltung will nun die Kosten für einen Abriss samt Neubau kalkulieren lassen.