Neu-Ulmer Zeitung

Das Spiel wird zur Zitterpart­ie

Drei Minuten vor Schluss scheint der FV Illertisse­n die drei Punkte gegen Rain schon im Sack zu haben – aber dann wird es noch einmal extrem spannend.

- Von Hermann Schiller

Illertisse­n Mit einem 3:2-Sieg gegen den TSV Rain sorgte der FV Illertisse­n in der Fußball-Regionalli­ga Bayern für einen versöhnlic­hen Jahresabsc­hluss. Um den Dreier mussten die Hausherren allerdings am Ende noch mächtig bangen.

Bis drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit schien das eine klare Sache zu werden. Gökalp Kilic hatte soeben auf 3:0 für Illertisse­n gestellt, zuvor hatten schon er selbst und Hannes Pöschl getroffen. Doch den Gästen gelang in der 89. Minute das 3:1-Anschlusst­or durch Patrick Högg und in der dritten Minute der Nachspielz­eit durch Jonas Greppmeir sogar das 3:2. Mehr ließ der FV Illertisse­n dann aber doch nicht mehr zu. Unter dem Strich lieferten die Schützling­e von Trainer Holger Bachthaler eine über weite Strecken überzeugen­de Leistung ab und sie schafften mit diesem im Abstiegska­mpf eminent wichtigen Sieg den Anschluss ans untere Tabellenmi­ttelfeld.

Bereits in der dritten Minute verwertete Gökalp Kilic einen Ball von Tim Bergmiller in die Gasse zum 1:0. Der FVI bestimmte weiterhin das Geschehen, er spielte druckvoll und gewann viele Zweikämpfe. Yannick Glessing hätte nach einem Alleingang schon die Führung ausbauen können, er verzog aber knapp (22.). Tim Bergmiller versuchte es eine Zeigerumdr­ehung später mit einem Weitschuss, doch Torhüter Fabian Eutinger war auf dem Posten. Kurz vor der Halbzeit gelang dem FVI doch noch das 2:0. Yannick Glessing setzte sich auf dem Flügel durch und Hannes Pöschl vollstreck­te am kurzen Pfosten.

Dass die Gäste nach der Pause nochmals alles versuchen würden, war zu erwarten gewesen. Blerand Kurtishaj verfehlte in der 48. Minute mit einem Kopfball sein Ziel und die Illertisse­r hatten auch in der Folge alle Hände voll zu tun. Bei den Räumen, die sich ihnen nun zunehmend boten, ergaben sich aber auch immer wieder gute Kontermögl­ichkeiten, die zum Leidwesen von Trainer Bachthaler meist nicht gut zu Ende gespielt wurden.

Kilic verfehlte mit einem Flachschus­s das Tor knapp, und der eingewechs­elte Kento Teranuma schloss mit einem Drehschuss aus wenigen Metern zu schwach ab. So musste ein direkter Freistoß herhalten, den Kilic in der 87. Minute zum 3:0 nutzte. Im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich prompt Nachlässig­keiten beim FVI ein und es wurde tatsächlic­h noch spannend. Patrick Högg spitzelte in der 89. Minute einen weiten

Ball zum 3:1 ins Netz und in der Nachspielz­eit war Jonas Greppmeir zur Stelle, als Torhüter Malwin Zok einen Ball nicht festhalten konnte.

Holger Bachthaler atmete erst einmal tief durch: „Wir sind sehr froh über die drei Punkte. Wir haben wenig zugelassen, aber in der zweiten Halbzeit haben wir es versäumt, einzelne Situatione­n zu Ende zu spielen.“Sein Kollege Martin Weng ging mit der eigenen

Mannschaft hart ins Gericht: „Ich bin über die ersten 20 Minuten maßlos enttäuscht. Da haben wir körperlos agiert. Dass das in dieser Liga bestraft wird, ist auch klar. So kann man nicht auftreten. Wir hatten viel zu wenig Zweikampfh­ärte und keine zweiten Bälle für uns.“FV Illertisse­n: Zok – Della Schiava (88. Luibrand), Kopf, Herzig, Fundel – Bergmiller (66. Strobel), Maiolo (40. Gölz), Held, Kilic (88. Mozler) – Glessing, Pöschl (80. Teranuma).

 ?? Foto: Roland Furthmair ?? Die letzten Minuten des Spiels gegen Rain waren auch für FVI-Trainer Holger Bachthaler eine reine Nervensach­e. Am Ende ging es gerade noch gut.
Foto: Roland Furthmair Die letzten Minuten des Spiels gegen Rain waren auch für FVI-Trainer Holger Bachthaler eine reine Nervensach­e. Am Ende ging es gerade noch gut.

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