Das wäre ja die Krönung!
Es ist wie beim Hut. Nicht jede Krone passt jedem. Für Charles wird nun eine umgearbeitet.
Das Wort „Krönung“kann sowohl im positiven wie im negativen Sinne verwendet werden. Ob das nun als besonderes Qualitätsmerkmal von Worten gelten mag, das sei dahingestellt. Vanillekipferl zum Beispiel ist ein Wort, das sich jeden bitteren Nachgeschmack verbittet. Weil sich so wenige Gelegenheiten bieten, wird „Krönung“selten im wörtlichen Sinne verwendet, sondern muss meist dafür herhalten, wenn das schnöde Alltägliche einen außerordentlichen Touch erhalten soll: Karriere, Urlaub, Liebe, Kaffee.
Wobei es sich auch fürs schwer Empörte eignet: „Das ist ja die Krönung“im Sinne von „Das ist ja der Gipfel!“Das Wort selbst wiegt übrigens schwer, man denkt sofort an das viele Gold, die Diamanten. Da können auch mal über zwei Kilo zusammenkommen.
Die wenigsten Menschen wissen natürlich, wie es ist, eine Krone zu tragen – außer das Spaßmodell zum Geburtstag vielleicht. Die Probleme aber sind auf jeden Fall die gleichen wie beim Hut. Nicht jedes Modell passt jedem. Wie sich nun herausgestellt hat: die legendäre Edwardskrone zum Beispiel nicht Charles III. Der König hat offenbar einen größeren Kopf als seine Mutter Königin Elizabeth II., die die Krone zuletzt 1953 balancierte. 20,5 Zentimeter beträgt der Umfang derzeit, was eigentlich schon einer enormen XXXL-Hutgröße entspricht. Charles benötigt noch einmal ein paar Millimeter mehr.
Was anzunehmen war, die Hüte seiner Mutter passen ja ihm ja sicher auch nicht. Bis zur Krönungszeremonie am 6. Mai bleibt nun noch Zeit, die aus purem Gold gefertigte und mit Rubinen, Amethysten und Saphiren besetzte Krone umzuarbeiten. Eine Krone, die nicht passt, rutscht, gar schief hängt, das wäre ja die Krönung gewesen.