Neu-Ulmer Zeitung

Aiwanger erwartet Windkraftb­oom

Akzeptanz für Windräder habe zugenommen

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München Bayerns Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger rechnet bis zum Jahr 2027 mit einer Verdoppelu­ng bei der Zahl der Windräder im Freistaat. „Mehrere hundert Windräder sind jetzt schon konkret in Planung, aber es geht erst richtig los. Bayern hat 2000 Gemeinden, ich gehe aus heutiger Sicht von Projektvor­haben mit insgesamt über 1000 neuen Windrädern in den nächsten fünf Jahren aus“, sagte der Freie-Wähler-Chef.

Derzeit sind bayernweit 1136 Windenergi­eanlagen im Einsatz. Nachdem in den vergangene­n Jahren nicht zuletzt wegen der 10H-Regel der Windkraft-Ausbau in Bayern weitgehend zum Erliegen gekommen war, erwartet Aiwanger einen regelrecht­en „Windkraftb­oom“: „Es vergeht kaum ein Tag, wo ich nicht um Hilfe für ein geplantes Windkraftp­rojekt gebeten werde oder von einer Planung höre.“

Gründe für den „Boom“gibt es laut Aiwanger viele: „Es haben sich schon die Rahmenbedi­ngungen deutlich geändert. Das billige Gas für zwei Cent gibt es kaum noch, Erneuerbar­e waren da bisher nicht wettbewerb­sfähig, jetzt sind sie es.“Es würden aber auch technische Verbesseru­ngen hinzukomme­n, etwa dass moderne Windräder mit 250 Meter Höhe auch in Schwachwin­dregionen funktionie­rten. „Aufgrund dieser neuen Ausgangsla­ge hat die Akzeptanz der Bürger deutlich zugenommen die letzten Monate.“Bürgerabst­immungen zu Windkraftp­rojekten zeigten dies auch: „Vor einigen Jahren sind diese meist mit deutlicher Mehrheit abgelehnt worden, heute haben sie in denselben Regionen 70 bis 80 Prozent Zustimmung. Der Wind hat sich gedreht.“Zudem rufe auch die Wirtschaft aufgrund der gestiegene­n Strompreis­e nach Windkraft, in vielen Fällen wollten Betriebe selbst in die Windkraft investiere­n, bis hin zu ganzen Industrier­egionen.

„Endlich ist der Korken aus der Flasche. Das Wind-an-Land-Gesetz von Bundeswirt­schaftsmin­ister Robert Habeck hat in Bayern sehr viel losgetrete­n“, sagte auch der energiepol­itische Sprecher der Grünen im Landtag, Martin Stümpfig. Dadurch habe die Staatsregi­erung ihre komplette Blockadeha­ltung aufgeben müssen. (dpa)

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