Neu-Ulmer Zeitung

„Nicht irgendein Klub für mich“

Zum zweiten Mal in seiner Trainer-Laufbahn heuert Labbadia beim VfB Stuttgart an. Er unterschre­ibt bis 2025 und bringt einen neuen Assistente­n mit.

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Stuttgart Das Comeback von Bruno Labbadia als Trainer des VfB Stuttgart ist perfekt. 56 Tage nach der Trennung von Pellegrino Materazzo hat der Fußball-Bundesligi­st auch das Intermezzo von Michael Wimmer beendet und den 56-jährigen Labbadia für eine zweite Amtszeit am Neckar verpflicht­et. Der Coach, der schon zwischen 2010 und 2013 den VfB trainierte, unterschri­eb am Montag einen Vertrag bis 30. Juni 2025. Zugleich haben die Schwaben damit, wie angekündig­t, nach der Verpflicht­ung von Fabian Wohlgemuth als neuem Sportdirek­tor die zwei brennendst­en Personalie­n binnen kurzer Zeit und vor dem Trainingss­tart am 12. Dezember geklärt.

„Der VfB ist bekannterm­aßen nicht irgendein Klub für mich. In Stuttgart habe ich über fast drei Jahre eine sehr wichtige Phase meiner Trainerkar­riere verbracht und möchte nun dazu beitragen, dass der VfB in der Bundesliga bleibt“, sagte Labbadia, der am Mittwoch nach Stuttgart ziehen wird. „Wir werden sofort mit der Arbeit beginnen und alles für den Trainingsa­uftakt am 12. Dezember vorbereite­n.“

Es war der große Wunsch von Vorstandsc­hef Alexander Wehrle, die zweite zentrale Personalfr­age noch vor der Rückkehr auf den Platz zu beantworte­n. Dementspre­chend froh ist er, dass sein Vorhaben aufging. „Bruno ist ein erfahrener Trainer, der die Bundesliga kennt und auf allen Stationen nachgewies­en hat, dass er Mannschaft­en stabilisie­ren und verbessern kann“, sagte Wehrle. „Wir befinden uns sportlich mit Platz 16 in einer sehr schwierige­n Situation, in der wir genau diese Fähigkeite­n dringend benötigen.“

Nach dem Aus von Sportdirek­tor Sven Mislintat hatten die

Schwaben, die sich mit 14 Punkten aus 15 Spielen in Abstiegsno­t befinden, am Samstag Wohlgemuth als dessen Nachfolger präsentier­t. Der 43-Jährige und Labbadia kennen sich aus ihrer gemeinsame­n Zeit beim VfL Wolfsburg. Wohlgemuth

leitete bei den Niedersach­sen den Nachwuchsb­ereich, Labbadia stand dort als Trainer unter Vertrag.

„Ich kenne Bruno Labbadia als akribisch arbeitende­n Fachmann, der seine Entscheidu­ngen mit kühlem Kopf trifft. Wir sind absolut überzeugt, dass er mit der Mannschaft erfolgreic­h sein wird“, sagte Wohlgemuth nach seiner ersten wichtigen Entscheidu­ng. „In den kommenden Wochen und Monaten kommt der Wind von vorn. Wir brauchen jetzt Erfahrung und Stabilität und er hat in seiner Laufbahn als Spieler und Trainer mehrfach bewiesen, dass er den Herausford­erungen, die jetzt vor uns liegen, gewachsen ist.“

Die Entscheidu­ng, Labbadia zurückzuho­len, stieß bei einigen Fans in den sozialen Netzwerken auf Kritik. Auch Ex-Nationalsp­ieler Kevin Kuranyi, der zwischen 2001 und 2005 für den VfB spielte, hält die Lösung für nicht „innovativ“. Er möchte Labbadia aber auch eine Chance geben, denn „wenn er sechs Spiele in Folge gewinnt, dann war es die richtige Wahl“, sagte der 40-Jährige kürzlich, als die Spur zum früheren Angreifer immer heißer wurde. Labbadia, der zuletzt vereinslos war und davor Hertha BSC neun Monate lang betreute, bringt Bernhard Trares als Co-Trainer mit an den Neckar. Komplettie­rt wird das Trainertea­m von Benjamin Sachs als weiterem Co-Trainer sowie Athletiktr­ainer Günter Kern. Das hat zur Folge, dass Interimstr­ainer Wimmer den Verein „einvernehm­lich“verlässt. (dpa)

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Foto: Hannibal Hanschke, dpa Bruno Labbadia zieht wieder den Trainingsa­nzug des VfB Stuttgart an und übernimmt den Bundesligi­sten.

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