TSV Pfuhl wählt neuen vierköpfigen Vorstand – trotz gewisser Missstimmung
Geschäftsführer Jürgen Mohn nimmt bei dem Verein jetzt eine Doppelrolle ein. Die Wahlen verliefen ruhig. Etwas Disharmonie gab es aber dann doch.
Neu-Ulm Aufgrund mancher Unruhe im Verein hatte der eine oder andere eine etwas problematischere Mitgliederversammlung des TSV Pfuhl erwartet. Doch die verlief am Donnerstagabend ausgesprochen ruhig. Lag es an der Kälte in der Seehalle oder am anstehenden WM-Spiel? Der Vorstand wurde auf jeden Fall gemäß Wahlvorschlag problemlos bestimmt. Und dennoch war eine gewisse Missstimmung wahrzunehmen, die sich offenbar gegen eine bestimmte Person richtete.
Der 38-jährige Geschäftsführer Jürgen Mohn wurde von den anwesenden 111 Mitgliedern einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er hat nun im Verein mit derzeit knapp 3000 Angehörigen eine Doppelrolle inne. Ebenso ohne Gegenstimme wurden Leichtathletik-Abteilungsleiterin Ulrike Heß, der seit 1982 dem TSV angehörende Martin Salzmann und der NeuUlmer Bürgermeister Johannes Stingl in den nun vierköpfigen Vorstand gewählt. Stingl hatte nach dem Rücktritt Patrick Winters den Verein zuletzt kommissarisch zusammen mit Jochen Scheuerer geführt.
Scheuerer stellte bei der Versammlung mit Blick auf die Finanzen fest, dass der TSV Pfuhl „hervorragend“dastehe, „keine Zukunftsängste“haben müsse und die Mitgliedsbeiträge derzeit „stabil“blieben. Wenn alles so eintritt, wie bis dato berechnet, soll mit einem Jahresergebnis von plus 8600
Euro abgeschlossen werden. Als Positivum bezeichnete es Scheuerer unter anderem, dass das Turnzentrum „finanziell gesehen ein Selbstläufer“sei, dass sich die Personalkosten für den hauptamtlichen Turntrainer um rund 20.000 Euro pro Jahr verringern und der TSV noch vom Bayerischen Turnverband jedes Jahr „Ausgleichszahlungen von rund 25.000 Euro für die Hallenbenutzung als BTVRegionalstützpunkt Turnen männlich“erhält.
Und dennoch scheint Scheuerer innerhalb des Vereins offenbar nicht unumstritten. Denn für jene gewisse Missstimmung sorgte ein in einer vorgegangenen Versammlung gestellter Antrag einzelner Mitglieder, die sich in diesem für eine Ämtertrennung aussprachen und damit insbesondere auf den Finanzvorstand abzielen, der zugleich auch Vorsitzender des Fördervereins der Turner ist. Scheuerer dazu in der Versammlung am Donnerstag: „Da ja bei der letzten Mitgliederversammlung ein Antrag eingegangen ist, der im Gesamtvorstand deutlich erkennbar von ein paar einzelnen Eltern gegen meine Person gerichtet war, werde ich nicht als Erster, Zweiter oder Dritter Vorstand zur Verfügung stehen. Gerne beuge ich mich dem Willen einzelner Eltern im TSV.“Letztlich wurde Scheuerer mit Beifall und einem Präsentkorb aus dem Vorstand verabschiedet. Auch Stingl erhielt einen für seine bisherige Tätigkeit.
Der CSU-Politiker berichtete, der TSV Pfuhl habe momentan 150 Übungsleiter, von denen 70 eine Lizenz besitzen, sowie 80 Funktionäre. Die Tennisanlage sei in die Jahre gekommen und müsse saniert werden. Die dortige Zufahrtsstraße sei inzwischen von der Stadt hergerichtet worden. Ab 2024 würden erste Schritte zur Sanierung der Seehalle erfolgen. Hinsichtlich der automatischen Bewässerungsanlage
am alten Fußballplatz und der Erweiterung der Flutlichtanlage „hoffen wir, dass wir weiterkommen“, so Stingl.
Jener Antrag zur Ämtertrennung sei, so Stingl, von den Antragstellern zwischenzeitlich modifiziert worden. Die Mitglieder stimmten zu, dass der Vorstand die Regelung zur Aufnahme in die Satzung prüfen solle. Bei der nächsten Versammlung soll auch der Antrag von Jochen Scheuerer behandelt werden, dass das Turnzentrum in „Leistungszentrum Eugen Egle“umbenannt werden soll – nach „der tragenden Person“in Sachen Turnen beim TSV Pfuhl.