Neu-Ulmer Zeitung

Archäopark Vogelherd schließt zum Jahresende

Schluss mit dem Welterbe Eiszeitkun­st auf der Schwäbisch­en Alb. Es gab Zwist um die künftige Finanzieru­ng.

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Niederstot­zingen Ein beliebtes Ausflugszi­el in der Region ist bald Geschichte: Der Archäopark Vogelherd in Niederstot­zingen (Landkreis Heidenheim) schließt zum Ende des Jahres. Der Gemeindera­t der Stadt lehnte am Mittwochab­end einstimmig ein Angebot des Landes zur künftigen Finanzieru­ng ab, wie ein Sprecher der Stadt bestätigte. Der Kommune ging das Angebot des Landes nicht weit genug.

In dem Park sind Funde aus der Steinzeit als Teil des Unesco-Welterbes auf der Schwäbisch­en Alb zu sehen. „Das Angebot vom Land war nicht akzeptabel“, sagte der wissenscha­ftliche Direktor des Parks, der Archäologe Nicholas Conard, der dpa. Er sprach von einem Alleingang des Bauministe­riums und einem sehr unpassende­n Ablauf. Das Land habe den Archäopark in eine Infostelle umwandeln wollen, kritisiert­e Conard – ohne Programme und kompetente­s Personal.

Das für Denkmalsch­utz zuständige Bauministe­rium in Stuttgart hatte vorgeschla­gen, eine von der Stadt erbetene Jahresmiet­e in Höhe von 35 000 Euro zu übernehmen und in dem Park zugleich einen Dienstsitz des Landesamts für Denkmalpfl­ege mitsamt öffentlich­em Höhleninfo­rmationsze­ntrum

einzuricht­en. Das Angebot des Landes sah weiter vor, dass künftig an bis zu drei Tagen pro Woche Mitarbeite­r des Landesamts für Fragen und Führungen zur Verfügung stehen.

Zuvor hatten zahlreiche Wissenscha­ftler in einem offenen Brief für eine größere finanziell­e Unterstütz­ung des Landes geworben und vor dem Aus des Parks noch im November gewarnt. (dpa)

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Dpa (Archivbild) Foto: Stefan Puchner, Der Archäopark Vogelherd in Niederstot­zingen schließt.

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