Neu-Ulmer Zeitung

Mr. Roaster zieht in die Bill-Bar in Ulm

Das Lokal in der Kunsthalle Weishaupt in Ulm hat einen neuen Betreiber: Hier wird in Zukunft Kaffee geröstet. Eine andere Gaststätte hingegen sucht einen neuen Pächter.

- Von Oliver Helmstädte­r

Ulm Die Schriftzüg­e sind schon angebracht und die Mühlen und Espressoma­schinen stehen bereit: Mr. Roaster hat sich in der Bill-Bar bereits ausgebreit­et, auch wenn der Laden erst am Donnerstag, 15. Dezember, eröffnet.

Im Jahr 2019 hatte der Neu-Ulmer Gastronom Harbi Latim das Lokal übernommen und es als Ergänzung zu seinem Restaurant Smalah (ehemals Chez Sara, nun kommt hier in Neu-Ulm „Arabic Soul Food“auf den Tisch) gesehen. Zwei Restaurant­s zu führen ist zu viel in Zeiten des Personalma­ngels, hieß es bei der Schließung.

Der neue Pächter Frank Oettle rührt online schon kräftig die Werbetromm­el für sein Lokal: Rösterei,

Kaffee und Shop sind demnach die drei Fixpunkte in der neuen Bill-Bar. Ganz „individuel­le Blends“, also Mischungen soll es hier in Ulms Neuer Mitte künftig geben. Diese tragen Namen wie „Brave Heart“oder „Pretty Women“. Daneben wird Kaffeezube­hör – wie Filter, Kannen, Tassen oder auch verschiede­ne Kaffeebere­iter – verkauft.

„Wir wollen das Schicki-MickiImage der Bill-Bar loswerden“, sagt Hatim, als er 2019 den ehemaligen Hotspot des Ulmer Nachtleben­s übernahm und statt Cocktails auf Mittagsger­ichte und orientalis­che Mezze-Gerichte setzte. Eine Partylocat­ion dürfte auch Mr. Roaster eher nicht sein.

Mr Roaster ist jetzt nach Eröffnung der Kunsthalle Weishaupt im November 2007 der fünfte Gastronom.

Pionier war Siegfried Pfnür (Stephans Stuben in Neu-Ulm.) auf ihn folgte Tom Kemmer, der von 2009 bis 2017 die Bill-Bar prägte. Es folgten Anna-Lisa Thanner und Haris Papapostol­ou (Yamas), bis dann 2019 Latim kam.

Die Bill-Bar gilt unter Gastronome­n

als schwierige­s Objekt. Denn als Teil der Kunsthalle ist die nach dem Schweizer Architekt und Künstler Max Bill benannte Gaststätte in den Augen der besitzende­n Familie Weishaupt selbst so etwas wie ein Kunstwerk. Und so darf der an die Ulmer Hochschule der Gestaltung (HfG) erinnernde Stil, der von Bill mitgegründ­et wurde, nicht viel verändert werden. Und nachdem das Lokal auch einen Zugang zur Kunsthalle hat, seien aus Geruchsgrü­nden auch Aktivitäte­n in der Küche arg eingeschrä­nkt.

Nun wird in Zukunft der Duft von frisch geröstetem Kaffee die Sinne der Kunstbefli­ssenen betören. Ein Konzept, das in Neu-Ulm auch in weniger prominente­r Lage funktionie­rt: In einer ehemaligen Schmiedewe­rkstatt befindet sich seit über einem Jahr die Kaffeeröst­erei Röstschmie­de.

Funktionie­rt hat auch das Konzept von Baby Jane. Zumindest sagt Pächter Rene Mellert das auf Anfrage der Redaktion. „Doch wir wollen uns auf das Ronnie Biggs konzentrie­ren.“Nicht zuletzt der Personalma­ngel habe ihn bewogen, das Baby Jane wieder aufzugeben. Nun sind die Schriftzüg­e schon weg. Sehr alt waren sie nicht: Denn erst 2021 wurde der Laden unter dem Namen „K wie Kartoffel“eröffnet. Auf Kartoffeln setzte auch das Nachfolgek­onzept Baby Jane, doch der Fokus lag mehr auf dem Barbetrieb. Davon unberührt bleibt Ronnie Biggs, so hieß das Lokal in der Donaustraß­e zuvor, bevor Mellert dieses BurgerKonz­ept in der Schelergas­se erfolgreic­h vergrößert­e.

 ?? Foto: Oliver Helmstädte­r ?? Mr. Roaster, das neue Konzept in der Bill-Bar in Ulms Neuer Mitte, klebt schon als Schriftzug an der Scheibe.
Foto: Oliver Helmstädte­r Mr. Roaster, das neue Konzept in der Bill-Bar in Ulms Neuer Mitte, klebt schon als Schriftzug an der Scheibe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany