Maskenpflicht in Bus und Bahn fällt
Bayern schafft eine der letzten verbliebenen Corona-Regeln ab.
München Im Freistaat geht die Corona-Pandemie endgültig in die Phase der Eigenverantwortung über: Schon zum Samstag, 10. Dezember, fällt auch eine der letzten verbliebenen Regeln. Wer mit Bus und Bahn unterwegs ist, braucht dort keine Maske mehr. Damit prescht Bayern erneut vor. Allerdings folgte nur wenige Stunden nach dem Beschluss das nächste Bundesland. Sachsen-Anhalt schafft die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr zum 8. Dezember ab. Eigentlich wollten die Gesundheitsminister der Länder am Montag einen einheitlichen Kurs finden, kamen aber zu keinem Ergebnis.
Kritik kam aus dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin. Es gebe für ihn keinerlei Gründe, „jetzt zu sagen, wir können lockern, wir können auf Masken, auf Isolation verzichten.“Er habe die meisten Länder überzeugen können, nicht aber Bayern. „Ich habe den Eindruck, dass hier Parteipolitik auch eine Rolle spielt“, sagte Lauterbach. „Wir sollten einfach versuchen, in diesem Winter noch einmal zusammenzustehen, wie wir das damals gemacht haben, parteiübergreifend.“
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, sagte, ihn nerve langes Maskentragen auch. „Aber wenn wir auf der anderen Seite sehen, dass die Kinderkliniken total voll sind mit RSV, und Influenza kommt jetzt auch noch dazu, dann ist es ein Stück weit auch unser Beitrag für die Gesellschaft, den wir leisten sollten.“Man könne nicht einerseits klagen, dass Kinderkliniken überschwemmt würden, und auf der anderen Seite solche Maßnahmen zurücknehmen.
Die FDP hingegen plädiert dafür, die Maskenpflicht im ÖPNV nun bundesweit abzuschaffen – kann sich aber einen Seitenhieb auf Ministerpräsident Markus Söder nicht verkneifen. „Bayern schafft die Maskenpflicht im ÖPNV ab“, sagt Valentin Abel, Verkehrspolitiker der FDP. „Ausgerechnet das Bundesland, das es seinen Bürgerinnen und Bürgern zeitweise verboten hat, auf Parkbänken alleine ein Buch zu lesen.“
Den Menschen sei es kaum zu erklären, warum sie im Regionalexpress zwischen Augsburg und München keine Maske benötigen, im ICE auf gleicher Strecke hingegen eine FFP2-Maske. Die Unterscheidung zwischen Nah- und Fernverkehr ergebe keinerlei Sinn. „Es ist Zeit für eine Neubewertung, die zum überfälligen Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr führt“, sagt Abel. (lan/AZ) Bayern