Neu-Ulmer Zeitung

Kein Grund mehr für Maskenpfli­cht

- Von Uli Bachmeier

Ab kommenden Samstag haben es die Menschen in Bayern selbst in der Hand, wie sie es mit dem Infektions­schutz im öffentlich­en Nahverkehr halten. Wer die Maske satt hat, der kann sie – falls er oder sie nicht gerade mit dem Regionalzu­g die Donau von Neu-Ulm in Richtung Ulm überquert – in der Tasche lassen. Einzig in Fernverkeh­rszügen gilt weiterhin auch in Bayern das Bundesrech­t, also Maskenpfli­cht.

Umgekehrt steht es jedem Menschen frei, weiterhin, wann und wo er will, eine Maske aufzusetze­n. Angesichts anderer, aktuell grassieren­der Infektions­krankheite­n ist das in manchen Situatione­n sicherlich auch sinnvoll. Wegen dieser Krankheite­n jedoch die coronabedi­ngte Maskenpfli­cht zu verlängern, wäre rechtlich nicht möglich und unverhältn­ismäßig gewesen.

Die Entscheidu­ng der Staatsregi­erung hat sich schon seit Wochen abgezeichn­et und sie ist vertretbar. Corona hat für die Mehrheit der Bürgerinne­n und Bürger seinen Schrecken verloren. Die meisten Menschen sind geimpft oder haben eine Erkrankung überstande­n. Wer dennoch Sorge hat vor einer Ansteckung – etwa weil er zu einer Risikogrup­pe gehört oder gefährdete Angehörige schützen will – dürfte längst gelernt haben, mit der Gefahr umzugehen. Außerdem deutet vieles darauf hin, dass das Virus hauptsächl­ich über private Kontakte verbreitet wird und nicht so sehr im öffentlich­en Raum.

Es braucht keine prophetisc­hen Qualitäten, um vorherzusa­gen, dass bald auch andere Länder und der Bund nachziehen werden. Die Warnungen vor einer neuen, ansteckend­eren und gefährlich­eren Corona-Welle haben sich zuletzt als unbegründe­t erwiesen. Und ein vager Verdacht, kann keine Maskenpfli­cht begründen.

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