„Baby geht es gut“
Im Allgäu wurde ein 30 Minuten alter Bub vor einem Krankenhaus ausgesetzt.
Immenstadt Gerade einmal 30 Minuten auf der Welt, ist ein Neugeborenes vor einem Allgäuer Krankenhaus am Dienstagmorgen ausgesetzt worden. Eine Pflegekraft fand den kleinen Buben gegen 6.30 Uhr im Windfang der Notaufnahme des Krankenhauses in Immenstadt, sagte Kliniksprecherin Kristen Boos auf Nachfrage unserer Redaktion. „Dem Baby geht es gut.“Es sei in Handtücher eingewickelt gewesen und sofort medizinisch versorgt worden. Mittlerweile wurde das Neugeborene an die Kinderklinik in Kempten verlegt. Über die Eltern war laut Boos zunächst nichts bekannt. Die Polizei ermittelt, machte zu den näheren Umständen des Falls aber keine Angaben. „Aussetzung ist ein Straftatbestand“, sagte Polizeisprecherin
Isabel Schreck. Wer einen Menschen in einer hilflosen Lage im Stich lasse und in Kauf nehme, dass dieser stirbt oder gesundheitliche Schäden erleidet, dem drohe eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren. Noch höher könne das Strafmaß ausfallen, wenn es sich um das eigene Kind oder einen Menschen handelt, für dessen Betreuung man verantwortlich ist. „Dann geht es um eine Strafe zwischen einem und zehn Jahren.“
Ist es aus medizinischer Sicht überhaupt möglich, dass die Mutter das Baby so kurz nach der Geburt selbst zur Klinik gebracht hat? „Wenn sie entsprechend voller Adrenalin war und die Kurve nach der Geburt nicht abgeflacht ist, weil sie fest entschlossen war, das Kind abzugeben, kann die Mutter es durchaus selbst dort hingebracht haben“, sagte eine Allgäuer Hebamme auf Nachfrage unserer Redaktion.