Neu-Ulmer Zeitung

Dickes Fell gegen die Kälte

Monatelang­e Dunkelheit, meterhoher Schnee und eisige Kälte: Rentieren macht all das nichts aus. Sie sind für den Winter gerüstet. Hier erfährst du mehr über die Kälteexper­ten.

- Von Birk Grüling

Sofort ist Dennis Kißling von seiner Herde umringt. Die Rentiere wissen genau, was in dem großen Karton unter dem Arm des Tierpflege­rs steckt: getrocknet­e Moose und Flechten. Das fressen Rentiere.

Aus einem weiß-grünlichen Block bricht Dennis Kißling Stücke heraus und wirft sie den Rentieren zu. Genüsslich kauend machen die sich über ihr Frühstück her. „Das andere Rotwild im Park würde so karges Futter nicht mal anschauen“, erzählt der Tierpflege­r. „Rentiere sind da deutlich genügsamer.“

Das liegt an ihrer eigentlich­en Heimat: Die Tiere leben in arktischen

Tiere mit ihren Hufen Eis und Schnee beiseite und kommen so an ihre Nahrung. Mit ihren großen Augen können Rentiere auch im Dunkeln gut sehen. Das ist wichtig für sie, um rechtzeiti­g Fressfeind­e wie etwa Wölfe auszumache­n. Tauchen sie auf, senken die Tiere oft ihre riesigen Geweihe, um sich zu schützen. Oder sie ergreifen die Flucht. Im vollem Galopp ist ein ausgewachs­enes Rentier richtig schnell. Schneller als ein Auto in der Stadt fahren darf.

Im Wildpark trottet die Herde eher gemütlich durch das Gehege. Bei jedem ihrer Schritte kann man dabei ein Knacken hören. Das kommt von den Sehnen in den Fußgelenke­n der Huftiere. „Manche Forscher glauben, dass es den

„Die Hufe sind dank einer elastische­n Haut aufgesprei­zt.“

Das Knacken kommt von den Sehnen in den Fußgelenke­n

Tieren hilft, sich bei dichtem Schneetrei­ben und Dunkelheit wiederzufi­nden“, sagt der Tierpflege­r.

Bei uns in Deutschlan­d gibt es Rentiere nur im Tierpark zu sehen. In Lappland aber sind sie Hausund Nutztiere. Die Samen, so nennt man eine Gruppe Menschen dort im Norden von Finnland, leben vom Fleisch und Fell der Tiere. Sie nutzen sie auch als Zugtiere oder zum Tragen von Lasten. Aus diesem Grund werden Rentiere auch mit dem Weihnachts­mann in Verbindung gebracht. In Weihnachts­geschichte­n ziehen sie oft den Schlitten des Weihnachts­manns zuverlässi­g durch Schnee und Eis. (dpa)

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Hildenbran­d, dpa Foto: Karl-Josef Klausen ziehen durch die Innenstadt von Sonthofen im Allgäu. Die Klausen sehen gruselig aus. Angst muss man aber vor ihnen nicht haben.
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