Viel Lob für die Premiere der Hochzeitsmesse
Die erste Messe rund ums Heiraten in Roggenburg kommt bei Ausstellern und Besuchern gut an. Die Heiratswilligen schätzen an dem Konzept eines ganz besonders.
Roggenburg Darf es ein Gläschen Sekt sein, ein Häppchen Fingerfood? Der Eintritt zur 1. Roggenburger Hochzeitsmesse beginnt schmackhaft. Wer Appetit hatte, sich rund ums Thema „Traumhaft heiraten“zu informieren, der war am Sonntag in den Räumen des Klostergasthofs am richtigen Ort. Von der Papeterie bis zum Fotografen, vom Kaffee bis zum Kellner, von der Tanzschule bis zu den Ringen blieb kein Wunsch offen. „Es ist gemütlich angelaufen und genauso wollten wir das auch“, erklärte Veranstalterin Marianne Müller am frühen Nachmittag. Über die Premiere ihrer Hochzeitsmesse sagt sie: „Die Vorbereitungen liefen reibungslos, die Aussteller sind flexibel.“
Für Paare wie Stephanie Ammann und Andreas Belz liegt der Besuch der Hochzeitsmesse nicht nur räumlich nahe. „Wir heiraten am 1. April“, sagt die Rektorin der Roggenburger Grundschule. Sie wüssten das erst seit Dezember. „Hier präsentieren sich alle Gewerke“, nennt sie einen der Vorteile der Ausstellung. Man könne sich überall informieren und vor Ort mit den Anbietern sprechen. „So lernt man sie kennen und bekommt einen persönlichen Eindruck.“Was dem Paar noch wichtig ist: der lokale Bezug. „Wir heiraten hier im Klostergasthof“, erläutert Stephanie Ammann. Sie möchten die Aufträge in die Umgebung vergeben.
Für Heiratswillige oder solche, die es werden wollen, aber auch für Besucherinnen und Besucher, die ein Fest planen, standen 22 Aussteller – viele davon vom Verein „5 Sterne Hochzeit – Die Hochzeitsprofis“, wo auch Veranstalterin Marianne Müller Mitglied ist – bereit. Eine von ihnen ist Sängerin Alexandra Pansch. „Sich mal präsentieren und vorstellen“, darum sei sie hier. „Ich bin selbstständige Sängerin im Hauptberuf“, erzählt sie. Durch die Corona-Pandemie habe die gesamte Hochzeitsbranche gelitten. Sie habe sich seit
Langem positioniert. „Die Konkurrenz ist groß“, meint sie. Die Frage nach den Kosten sei ein großes Thema. „Das merken alle Dienstleister.“Heimgehen würde sie gerne mit dem Gefühl, „die Messe war für jeden von uns ein Erfolg“. Es gehe aber auch darum, zu analysieren, wie man die Veranstaltung optimieren, was man besser machen könnte im nächsten Jahr.
Die Tendenz an seinem Stand beschreibt Daniel Ehrmann so: „Die Leute sind nach Corona keine Sparfüchse mehr.“Der Babenhauser hat ein Reisebüro und ist zusammen mit seiner Mitarbeiterin Lena Tatka in Roggenburg. „Diese Haltung macht unser Produkt werthaltiger.“Jeder, schmunzelt er, möchte eine Hochzeitsreise machen. Was er sich auf die Fahnen geschrieben hat, ist die individuelle Beratung, das Eingehen auf die Vorstellungen der Kunden.
Tomas Cais von der DiDa-Eismanufaktur hat sogar seinen mobilen Eiswagen, einen alten Fiat 900, mitgebracht. Der zieht draußen vor dem Gasthof viele Blicke auf sich. „Primär sind wir auf Firmenevents, aber Hochzeiten werden immer mehr“, berichtet er. Die
Besucherinnen und Besucher würden nachfragen, ob man den Eiswagen buchen könne, sie erkundigten sich aber auch dezidiert nach den Preisen. „Sie interessieren sich für unser Produkt.“Genaue Anfragen kommen erst nach der Messe, sagt der Sendener.
Ins Gespräch kommen mit den Gästen wollen auch die beiden Familienbildungsreferentinnen Beate Glöggler und Karin Bertele vom Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur sowie Frater Franziskus vom Kloster Roggenburg. Ihr Thema – natürlich – hat religiösen Charakter. Es geht um Ehevorbereitungsseminare. „Wer kirchlich katholisch heiraten möchte, ist dankbar, hier Informationen zu bekommen“, sagt Beate Glöggler. Ganz unverbindlich sei das, ganz locker. Eine kirchliche Trauung sei schön, aber die Zeit davor hätten die Paare nicht so sehr im Blick, überlegt Frater Franziskus. Organisatorin Marianne Müller hat sogar ein Hotelzimmer im Klostergasthof herrichten lassen. Eine Flasche Sekt, Rosenblätter, ein Herz auf dem Bett: „Eine gewisse Romantik muss schon sein“, lächelt die gastronomische Leiterin.