Neu-Ulmer Zeitung

So läuft die Fahrt mit dem „Elch-Bus“

Eine neue Buslinie verbindet seit Montag die Ortsteile von Elchingen. Zum Start haben wir die Tour einmal ausprobier­t.

- Von Dagmar Hub

Elchingen Es ist Montagmorg­en am Thalfinger Bahnhof. Es ist der erste Tag, an dem der Elch-Bus (Linie 591) als neues Nahverkehr­sangebot der Gemeinde Elchingen durch die drei Ortsteile Thalfingen, Oberund Unterelchi­ngen unterwegs ist – und das bis zum 31. Januar sogar kostenlos. Unsere Redaktion hat das durchaus attraktive Angebot ausprobier­t, bei dem es am Anfang auch noch ein bisschen holpert. Durchs Martinstor kommen die Fahrgäste der neuen Tour sogar mehrfach.

Der silberfarb­ene Elch-BusSprinte­r wurde gewählt, weil er eben durchs Martinstor passt, und weil er durch die Tempo 30-Wohngebiet­e fährt, für die ein normaler Bus ungeeignet wäre. Auf den Fahrplan des Elch-Busses könnte man die wohl auf Francis Bacon zurückgehe­nde Redensart vom Berg und dem Propheten umwandeln: Wenn die Menschen nicht zum Bus kommen, kommt der Bus zu den Menschen. Denn der ElchBus fährt bergauf und bergab, in Schleifen durch die Orte, und das derzeit kostenlos. Ab Februar kostet der Einzelfahr­tschein einen Euro, das Tagesticke­t zwei.

Nach dem Start am Thalfinger Bahnhof steigt am Altenheim in der Thalfinger Donaustraß­e ein Mann mit einer Sporttasch­e zu. Angesichts des Sprinters versucht er, die Tür selbst zu schließen, was nicht klappt. Er fragt die aus Polen stammende Fahrerin, weshalb die Schiebetür­e so schwergäng­ig sei, und sie stoppt seine Bemühungen schnell: „Halt! Automatisc­h!“

Die Berge der drei Gemeinden werden engmaschig bedient, unter den vielen Haltestell­en sind auch neu eingericht­ete: Zunächst geht es den Weitfelder­weg hoch, durch den Gänsackerw­eg und die Junginger Straße vorbei an der katholisch­en Kirche zur Thalfinger Ortsmitte, dann zur Oberelchin­ger Mittelschu­le, zum Kindergart­en Sternensch­iff, über Birkenweg und Heusteige durchs Martinstor. Nun zieht der Bus eine Schleife über „Auf dem Wasserturm“zur Klosterkir­che und wieder durchs Martinstor bergab zum Unterelchi­nger Einkaufsze­ntrum. Hier hat wirklich jeder kurze Wege zum Bus.

Der Passagier weiß zunächst nicht, wie er der Fahrerin signalisie­ren soll, dass er beim Gasthof Zahn aussteigen will, denn akustisch ist es durch die abgetrennt­e Kabine nicht ganz einfach. Auch in Unterelchi­ngen – der Name deutet es nicht an – gibt es richtige Berge. Es geht die Badergasse hinauf zum „Donaublick“, danach in einer Schleife wieder zurück zum Kloster Oberelchin­gen, über den Göttinger Weg und den Forstweg.

Ein drittes Mal fährt der Sprinter durchs Martinstor. Plötzlich sagt die Fahrerin: „Oh, ich habe Pause!“. Sie wendet an der „Krone“und fährt erneut durchs Tor zurück zum Forstweg – von wo aus sie später wieder zurück zur Gaststätte Zahn fahren wird, um den Rückweg nach Thalfingen anzutreten. Für die Frau selbst zeigt sich auch eine Schwierigk­eit: Dort, wo sie Pause hat, gibt es keine Toilette. Ein echtes Problem in ihrem Acht-Stunden-Arbeitstag, sagt sie.

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Foto: Dagmar Hub Der Elch-Bus war am Montag zum ersten Mal in Elchingen unterwegs. Wir haben das neue Angebot ausprobier­t.

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