Geständnis im Fall Illerkirchberg
27-Jähriger gibt allerdings nur den Angriff auf eines der Mädchen zu.
Illerkirchberg Das Meer an Kerzen, Grußbotschaften und Kuscheltieren am Tatort ist zwar kleiner geworden. Doch zahlreiche Lichter erinnern dort noch immer an das Verbrechen. Einen Monat nach der Attacke von Illerkirchberg im AlbDonau-Kreis, bei der auf dem Weg zum Schulbus eine 14-Jährige tödliche und eine 13-Jährige schwere Verletzungen erlitten, hat der Verdächtige sich nun bei einer Vernehmung im Gefängniskrankenhaus geäußert – und zum Teil gestanden.
Der 27-jährige Asylbewerber aus Eritrea hat nach Angaben der Ermittler eingeräumt, mit einem Messer auf ein Mädchen eingestochen zu haben. Dass er auch die 13-Jährige verletzte, gestand er laut Staatsanwaltschaft nicht. Warum er das so angibt, wissen die
Ermittler nicht. Sie sind jedoch überzeugt, dass er es war. Es gebe keinerlei Anhaltspunkte, dass die Stichverletzungen der 13-Jährigen „von einer anderen Quelle stammen könnten“, so ein Sprecher.
Das Motiv für die Tat bleibt jedoch nach wie vor offen. Aus ermittlungstechnischen Gründen wollen Polizei und Staatsanwaltschaft dazu keine Angaben machen. Der Beschuldigte, der sich seit März 2015 in Deutschland aufhält, habe aber ausgesagt, die Mädchen nicht gekannt zu haben.
Seine Angaben stimmen laut Polizei mit der Spurenauswertung überein. So seien sowohl am mutmaßlichen Tatmesser als auch an der Kleidung des Mannes DNASpuren der getöteten 14-Jährigen festgestellt worden. Auch habe man an der Tatwaffe DNA-Material des Beschuldigten selbst gefunden. Weitere Erkenntnisse könnte die Vernehmung der 13-Jährigen ergeben, die die Attacke überlebte. Womöglich im Laufe dieser Woche könnte sie als Zeugin aussagen.
Der Messerangriff am 5. Dezember vor einer Flüchtlingsunterkunft sorgte bundesweit für Entsetzen und auch ein Aufflammen politischer Debatten. Die Eltern der beiden Mädchen riefen dazu auf, die Tat nicht für Hetze zu instrumentalisieren.