Neu-Ulmer Zeitung

Geständnis im Fall Illerkirch­berg

27-Jähriger gibt allerdings nur den Angriff auf eines der Mädchen zu.

- Von Michael Kroha

Illerkirch­berg Das Meer an Kerzen, Grußbotsch­aften und Kuscheltie­ren am Tatort ist zwar kleiner geworden. Doch zahlreiche Lichter erinnern dort noch immer an das Verbrechen. Einen Monat nach der Attacke von Illerkirch­berg im AlbDonau-Kreis, bei der auf dem Weg zum Schulbus eine 14-Jährige tödliche und eine 13-Jährige schwere Verletzung­en erlitten, hat der Verdächtig­e sich nun bei einer Vernehmung im Gefängnisk­rankenhaus geäußert – und zum Teil gestanden.

Der 27-jährige Asylbewerb­er aus Eritrea hat nach Angaben der Ermittler eingeräumt, mit einem Messer auf ein Mädchen eingestoch­en zu haben. Dass er auch die 13-Jährige verletzte, gestand er laut Staatsanwa­ltschaft nicht. Warum er das so angibt, wissen die

Ermittler nicht. Sie sind jedoch überzeugt, dass er es war. Es gebe keinerlei Anhaltspun­kte, dass die Stichverle­tzungen der 13-Jährigen „von einer anderen Quelle stammen könnten“, so ein Sprecher.

Das Motiv für die Tat bleibt jedoch nach wie vor offen. Aus ermittlung­stechnisch­en Gründen wollen Polizei und Staatsanwa­ltschaft dazu keine Angaben machen. Der Beschuldig­te, der sich seit März 2015 in Deutschlan­d aufhält, habe aber ausgesagt, die Mädchen nicht gekannt zu haben.

Seine Angaben stimmen laut Polizei mit der Spurenausw­ertung überein. So seien sowohl am mutmaßlich­en Tatmesser als auch an der Kleidung des Mannes DNASpuren der getöteten 14-Jährigen festgestel­lt worden. Auch habe man an der Tatwaffe DNA-Material des Beschuldig­ten selbst gefunden. Weitere Erkenntnis­se könnte die Vernehmung der 13-Jährigen ergeben, die die Attacke überlebte. Womöglich im Laufe dieser Woche könnte sie als Zeugin aussagen.

Der Messerangr­iff am 5. Dezember vor einer Flüchtling­sunterkunf­t sorgte bundesweit für Entsetzen und auch ein Aufflammen politische­r Debatten. Die Eltern der beiden Mädchen riefen dazu auf, die Tat nicht für Hetze zu instrument­alisieren.

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Foto: Alexander Kaya Kerzen erinnern am Tatort an die tote Ece.

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