Fernwärme Ulm weist Schuld von sich
Durch plötzliche Erwärmung sollen am Ulmer Intercity-Hotel Wasserrohre geplatzt sein. Einen Schaden am Ulmer Fernwärmenetz soll es allerdings nicht gegeben haben.
Ulm Der Schaden ist groß: Von einer siebenstelligen Summe spricht Hoteldirektor Stefan Henseling. In dem mehrere Kilometer langen Wasserleitungsnetz des Hotels am Ulmer Hauptbahnhof tauchten vor Weihnachten gleich mehrere Lecks auf. Die Folge: Die Heizung fiel aus, der Großteil des Hotels muss generalsaniert werden. Wer ist schuld?
„Einen Schaden am Fernwärmenetz hat es nicht gegeben“, sagt Patrick Ruf, der Leiter Fernwärme Ulm (FUG), auf Anfrage der Redaktion. Zuvor hatte der Hoteldirektor die Vermutung geäußert, dass der Grund für das austretende Wasser vermutlich ein Defekt in der Fernwärmeleitung sei: „Rohrschläge“hätten die 30 Jahre alten
Leitungen derart erschüttert, dass sie undicht wurden. Die Leitungen im Haus seien durch eine Panne in der Fernwärmeleitung kurz extrem erwärmt worden. Die große Ausdehnung hätte zu Rissen geführt.
Auf Anfrage betont Ruf, dass die FUG lediglich zur technischen Unterstützung am 14. Dezember zum Intercity-Hotel gerufen worden sei. Dort war es aufgrund eines technischen Problems an der Kundenanlage zu einem Wasseraustritt gekommen. Worauf Ruf wohl hinaus will: Die Verantwortung liege wohl nicht in den Leitungen der FUG, sondern jenen des Hotels. Informationen zu Details des Schadenshergangs habe die FUG nicht.
Die FUG sei lediglich als Helfer vor Ort gewesen. Ruf: „Über den Umfang und den genauen Hergang des Schadens können wir keine Aussage treffen.“Nachdem es keinen Schaden am Ulmer Fernwärmenetz gegeben habe, schließt Ruf auch einen Zusammenhang mit weiteren Wasserschäden
in Ulm aus. Die waren in jüngster Vergangenheit auffällig häufig: Auch die Zentralbibliothek in der Ulmer Glaspyramide und das Burger-Restaurant Five
Guys hatten damit zu kämpfen. Und der Modeladen H&M wurde auch jüngst überflutet. Hier war die Ursache allerdings schnell klar: eine Manipulation an der Sprinkleranlage.
Noch diese Woche sollen nach Aussage von Hoteldirektor Henseling zahlreiche Sachverständige der Versicherungen den genauen Grund des Schadens am Ulmer Intercity-Hotel und den Hergang ermitteln. Wann das Hotel eröffnet, ist unklar. „Jeden Tag kommt ein neuer Schaden hinzu“, sagt der Hoteldirektor. Insgesamt gibt es über 40 Intercity-Hotels in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Oman und China. Der Konzern dahinter nennt sich Deutsche Hospitality, ein Unternehmen, das etwa auch hinter den Steigenberger-Hotels steht.