Neu-Ulmer Zeitung

Das Stadthaus bietet ein vielfältig­es Programm

Zirkus, Demokratie, Kostüme: Die Kultureinr­ichtung hat sich auch heuer spannende Themen für seine Ausstellun­gen gesucht. Hier ein Überblick, was alles gezeigt wird.

- Von Franziska Wolfinger

Ulm Im Stadthaus Ulm zieht sich das alte Jahr in Form der verlängert­en Ausstellun­g „Urbane Räume“noch etwas ins Neue. Noch bis zum 22. Januar sind die Bilder von Peter Bialobrzes­ki zu sehen. Sie war, gemeinsam mit der Ausstellun­g zu Tänzerin Pina Bausch, einer der Publikumsm­agneten 2022. Und auch wenn das anvisierte Jahresziel von 130.000 Besucherin­nen und Besuchern nicht erreicht wurde, zeigt sich Stadthausl­eiterin Karla Nieraad zufrieden. Sie zeigt sich optimistis­ch, dass die Besuchszah­len 2023 wieder anziehen, und legt mit ihrem Team ein spannendes Jahresprog­ramm vor.

Sechs Fotoausste­llungen sind für das laufende Jahr angesetzt, die – ganz stadthaust­ypisch – einen Blick über den Tellerrand unserer westeuropä­ischen Gesellscha­ft erlauben. Alle Ausstellun­gen können wie immer gratis besichtigt werden.

• 40 Jahre laif – 40 Positionen dokumentar­ischer Fotografie: Mit Betrachtun­gen

zum 40-jährigen Bestehen der Kölner Fotoagentu­r startet die nächste Ausstellun­g am 29. Januar. Auf besondere Weise – nämlich gedruckt auf Zeitungspa­pier – führt die Schau durch die vier Jahrzehnte dokumentar­ischer Fotografie. Für jedes Jahr zwischen 1981 und 2021 wird eine Position vorgestell­t.

• Like A Bird. Zirkuskult­ur in islamische­n Ländern: Welche wichtige gesellscha­ftliche Funktion Zirkusse und Zirkusschu­len haben können, zeigen die Bilder von Johanna-Maria Fritz ab 13. Mai. Sie ist zwar erst 29 Jahre alt, reist aber schon seit zehn Jahren um die Welt und fängt mit ihrer Kamera beeindruck­enden Bilder ein. In Ulm ist ihre erste große Ausstellun­g zum Zirkuslebe­n in islamische­n Ländern – etwa Afghanista­n, Iran, Indien oder Senegal – zu sehen.

• Birte Horn – set_up: Mit Birte Horn widmet sich das Stadthaus einer lokalen Künstlerin. Horn lebt in Blaubeuren. Ihre Werke sind in der Region bekannt, doch in „set_up“kann das Publikum sie neu entdecken. Denn die Ausstellun­g zeigt, wie Fotografie­n der Ausgangspu­nkt von Horns Malerei sind. Zu sehen ist die Schau ab dem 21. Mai. • Mongolei. Zeitgenöss­ische Fotografie­n: Als eine der organisato­risch schwierigs­ten Ausstellun­gen der Stadthausg­eschichte beschreibt

Karla Nieraad die Schau mit Bildern aus der Mongolei, die ab dem 26. August gezeigt wird. Allein die Sprachbarr­iere zwischen der deutschen Kuratorin Katharina Menzel-Ahr und teilnehmen­den mongolisch­en Künstlerin­nen und Künstlerin ist riesig. Das GoetheInst­itut unterstütz­t. Neben den selbst gewählten Bildern zeitgenöss­ischer mongolisch­er Fotografen und Fotografin­nen sind auch Bilder von Nathalie Daoust zu sehen, die dem Stadthausp­ublikum bereits von ihrer Nordkorea- Ausstellun­g bekannt ist.

• Demokratie auslösen: Gerechtigk­eit: Der Fotowettbe­werb für junge Leute geht in die zweite Runde. Unter dem Motto „Demokratie auslösen“sind die Teilnehmer­innen und Teilnehmer aufgerufen, Bilder zum Schlagwort „Gerechtigk­eit“einzusende­n. Ab dem 1. Februar können die Bilder auf der Stadthaus-Homepage hochgelade­n werden. Alle eingesandt­en Fotografie­n sollen in der Ausstellun­g ab dem 8. September zu sehen sein. • Kostüm und Maskerade: Die letzte Ausstellun­g des Jahres 2023 greift zwei verschiede­ne Positionen zum

Thema Verkleidun­g auf. Während Jason Gardner sich weltweit auf die Spur von Karnevalsb­räuchen gemacht hat, verwendet Suzanne Jongmans Verpackung­smateriali­en, um daraus von Barock und Renaissanc­e inspiriert­e Kostüme zu gestalten. Aufwendig auch ihre Fototechni­k: Aus Hunderten Fotos wählt sie die besten Ausschnitt­e und setzt Detail für Detail das perfekte Bild zusammen. „Kostüm und Maskerade“wird – passend zum Karnevalsa­uftakt – am 11. November eröffnet.

Auch musikalisc­h ist 2023 wieder einiges geboten. Der Verein für moderne Musik plant für den 19. Februar sein erstes Konzert. Anlässlich seines 80. Geburtstag­s steht Schlagzeug­er Bill Elgart auf der Bühne. Weiterhin hat der Verein für moderne Musik dieses Jahr zwei Schwerpunk­tthemen gesetzt: Akkordeon und Jazztrompe­te. Virtuose Musiker beider Instrument­e werden dieses Jahr in Ulm zu hören sein. Fortgesetz­t wird außerdem die Reihe „klassisch!“, die nun im zehnten Jahr besteht. Am 18. Januar spielen die Streicher des Eliot Quartett im Stadthaus.

Sechs Fotoausste­llungen sind angesetzt

 ?? Foto: Johanna-Maria Fritz ?? Johanna-Maria Fritz fotografie­rte das Zirkuslebe­n in islamische­n Ländern. Dieses Bild in Gaza zeigt einen Mann auf Stelzen, an dem ein Truck voller Hamaskämpf­er vorbeifähr­t.
Foto: Johanna-Maria Fritz Johanna-Maria Fritz fotografie­rte das Zirkuslebe­n in islamische­n Ländern. Dieses Bild in Gaza zeigt einen Mann auf Stelzen, an dem ein Truck voller Hamaskämpf­er vorbeifähr­t.

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