Leserbriefe
Da war doch was
Zu „Immer mehr Einsätze, kaum Personal: Was die Arbeit von Sanitätern so erschwert“(Bayern) und nebenstehendem Kommentar „Retter müssen entlastet werden“von Jonathan Lindenmaier am 16.1.:
Ich hatte beim Lesen ein Déjà-vu. Hatten wir doch in Bayern von 1980 bis zum 31.12.2002 genau den Vorschlag, die Rufnummer des Rettungsdienstes und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes zu verbinden, in allen bayerischen Rettungsleitstellen realisiert. Mit Einführung der Integrierten Leitstellen und den damit zu erwartenden Kostensteigerungen, sowie durch die immer mehr verbreiteten Kommunikationsmittel (Mobiltelefon) hat sich die Kassenärztliche Vereinigung dazu entschlossen, diese Zusammenarbeit zu beenden. Mir ist noch heute die Äußerung erinnerlich: „Der Bürger wisse sehr wohl, wo er anrufen müsse, wenn er Hilfe braucht.“Nun scheint die Praxis das Gegenteil zu belegen. Karl Heinz Lentz, Krumbach
Grundrecht Reisen?
Zu „Trotz Krise: Die Deutschen wollen reisen“(Seite 1) vom 14. Januar: Es wird langsam Zeit, dass in Deutschland das Recht auf Reisen als Grundrecht eines jeden Bürgers in der Verfassung verankert wird. Jedem Menschen in Deutschland sollte vom Staat mindestens eine Reise pro Jahr bezahlt werden, egal, wie weit gereist wird, Familien mit Kindern entsprechend mehr. So kann später einmal jeder von sich behaupten, er habe seinen Beitrag zum Klimawandel geleistet.
Brigitte Flores, Kempten
Kein links-grünes Schwafeln
Zum Leitartikel „Der MerzSchmerz der CDU“von Stefan Lange am 14. Januar:
Einspruch, Herr Lange! Herr Merz versucht sicher nicht, am rechten Rand zu fischen. Er ist einer der wenigen Politiker in Berlin, der Klartext redet. Es ist gut, dass er das austauschbare, nichtssagende, links-grüne politisch korrekte Politiker-Geschwafel nicht mitmacht. Friedrich Graf, Pfronten
Unser Land an die Wand
Zu „Der verzweifelte Kampf um Lützerath“(Die Dritte Seite) vom 16. Januar:
Zur Aussage „Oft hat man das Gefühl, man ist ohnmächtig“: Was glauben diese verwöhnten Wohlstandskinder, wie sich die große Mehrheit der Bürger fühlt, die wie ich – mehr als 45 Jahre berufstätig waren – und heute hilflos zuschauen müssen, wie unser Land mit Vollgas an die Wand gefahren wird? Diese „Aktivisten“haben in der Regel nichts zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Republik beigetragen, nehmen aber die freiheitlichen Rechte unserer Demokratie in Anspruch, verweigern, demokratische Entscheidungen zu akzeptieren und versuchen eine Diktatur der Minderheiten!
Rolf Schmitz, Hurlach
Selber gefährlich
Zum Leitartikel „Die gefährliche Schlagseite der Lützerath-Proteste“von Christian Grimm am 13.1.: Liest man „gefährliche Schlagseite“, liegt in Bezug auf Lützerath gleich ein Verdacht nahe, wohin. Und der wird umgehend bestätigt: „Sprösslinge des Bürgertums recken die linke Faust der Kommunisten.“Aha: Ausgerechnet der, wahrscheinlich verwöhnte, Nachwuchs der staatstragenden Gesellschaft will die Wiederaufnahme des Braunkohleabbaus blockieren. Das darf aus demokratisch rechtsstaatlichen Gründen nicht sein, denn die RWE hat das Recht zum Abbau. Das hat sie durch Einigung mit den „demokratisch bestimmten Regierungen“erreicht. Ja, dann! – Dann ist das so gelaufen wie bei der Einigung mit großen Unternehmen, um die Legitimierung der Behandlung von Kranken als ökonomischen Gewinnfaktor zu bewerkstelligen. Wurde damit nicht unser gesamtes Gesundheitswesen blockiert? Und gibt es nicht noch andere Blockaden? Könnte einem doch einfallen: Blockade der gesamten Infrastruktur, zu der außer Krankenversorgung z.B. auch das Verkehrswesen und Institutionen zur Gewährleistung der inneren Sicherheit gehören. Für die äußere Sicherheit ist das Militär zuständig, das bis hin zum „Doppel-Wumms“ein grausamer Witz ist – ähnlich wie das Verkehrswesen. Da überall blockiert doch wer! Und jetzt auch noch die „Letzte Generation“mit linken Fäusten! Weg damit! Und RWE stellt dafür ihre eigenen Gefangenentransportbusse zur Verfügung und in Rechnung? Schade, dass ich alter Knacker das nicht miterleben kann.
Dietrich Furkert, Neusäß
Braucht keiner
Zu „Boris Becker kehrt zurück an den Tennisplatz“(Sport) vom 14.1.: Warum bekommt der verurteilte Straftäter Boris Becker immer wieder einen Zeitungsbericht? Das braucht kein Mensch.
Udo Brickl, Großkitzighofen
Ressortchef mit Ahnung
Zum Leitartikel „Rückzug aus vermintem Gebiet ist der einzig logische Schritt“von Stefan Lange am 16. Januar:
Warum wird das Justizministerium wohl immer mit einem Juristen besetzt? Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Ressortchef Ahnung von seinem Ressort haben sollte. Warum gerade im immer schon schwierig zu führenden Verteidigungsministerium offensichtlich mehr Wert auf die Parität als auf die Qualität des Führungspersonals gelegt wird, bleibt ein Rätsel. Wie für jeden Beruf sollte auch für die Führung des Verteidigungsministeriums gelten, dass man von der Materie Ahnung hat und für sein Handwerk brennt. Denn nur wer selber brennt, kann Feuer entfachen.
Karsten Kausträter, Augsburg
Nur Schall und Rauch
Zu „Undurchsichtiges Konstrukt“(Bayern) vom 14. Januar:
Ist der Fall des „CSU-Bürgermeisters“nur die Spitze eines großen Eisberges? Die Lobby und Korruptionsverdächtigungsfälle von CSU-Politikern häufen sich. Längst ist es für Herrn Söder unübersichtlich geworden. Das Ausmaß wird zum strukturellen Problem, dem die Partei nicht oder noch nie gewachsen war. Die sogenannte Transparenz-Offensive: detailgenaue Aufklärungen, Ehrenerklärungen … – nur Schall und Rauch. Probleme, die die Partei nicht lösen kann oder will, müssen die Bürger bei der nächsten Landtagswahl lösen. Hoffentlich nicht zum Vorteil der CSU.
Wolfgang Hiller, Ziertheim
Schreiben Sie Ihre Meinung
Augsburger Allgemeine
Briefe an Die Zeitung
Postfach: 86133 Augsburg
Fax: 0821/777-2115
E-Mail: leserbriefe@augsburger-allgemeine.de
Geben Sie bei Ihren Zuschriften den Artikel an, auf den Sie sich beziehen, und Ihre vollständige Adresse. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir nicht jede Zuschrift veröffentlichen können und dass wir uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe veröffentlichen wir mit Namen und Wohnort. Sie sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion.