Ohne Angst an die Geräte
Beim Turnen geht es hoch hinaus. Höhenangst sollte man nicht haben. Karla und Mina haben sich daran gewöhnt. Auch Profi Andreas Toba hat früh verrückte Sprünge geübt.
Mit viel Kraft springt Mina von der Matte ab. Plötzlich schwingt sie mit dem ganzen Körper an einer Stange über dem Boden. Diese Stange wird eigentlich Holm genannt und gehört zum Stufenbarren, einem Gerät beim Turnen. Langsam füllt sich die Sporthalle in der Stadt Darmstadt mit jungen Turnerinnen. Matten werden reingetragen und Geräte positioniert.
Während Mina am Stufenbarren trainiert, reibt sich Karla ihre Hände mit Turnkreide ein. Die Mädchen sind etwa dreimal die Woche in der Turnhalle im Bundesland Hessen. Schon als kleine Kinder haben sie mit der Sportart angefangen. Was Karla am Turnen liebt: „Es gibt verschiedene Geräte, an denen man unterschiedliche Übungen machen kann“, sagt sie. „Bei wenigen Sportarten hat man so viel Auswahl.“
Ein Lieblingsgerät haben die Mädchen trotzdem: den Stufenbarren mit seinen zwei Holmen. Jungen und Männer turnen stattdessen am Reck. Dieses Gerät hat im Vergleich zum Stufenbarren nur eine Stange.
Der Turnprofi Andreas Toba hat daran große Erfolge gefeiert. ... dass angehende Profiturner in jungen Jahren schon bis zu sechs Mal pro Woche trainieren? Je älter man werde, desto mehr Stunden kämen hinzu, so der Profiturner Andreas Toba. Er rät: „Am besten schon die ersten Schritte
Neben seinem Sport setzt er sich dafür ein, Kinder für das Turnen zu begeistern. Sobald der deutsche Profisportler vom Turnen erzählt, in der Turnhalle machen, denn als Kind lernt man vieles schneller.“Manche Turner bringen von Anfang an ein gutes Gefühl für Bewegungen mit. Wem es schwerer fällt, der kann es mit mehr Fleiß ausgleichen. (dpa)
kommt er ins Schwärmen. „Das Gefühl, in der Luft zu sein und im besten Fall immer genau zu wissen, wann der Boden kommt.“
Dieses Gefühl sei für ihn einzigartig, sagt Andreas Toba. Höhenangst sollte man bei diesem Sport jedenfalls nicht haben. Der höhere Holm beim Stufenbarren ist zweieinhalb Meter hoch. Die Stange am Reck hängt sogar noch höher. Um dort oben zu turnen, braucht man eine ordentliche Portion Mut: „Generell bei Sachen, wo man sich was trauen muss, ist es nicht einfach“, sagt Mina. „Würde man es am Boden machen, wäre es angenehmer.“
Auch Andreas Toba brauchte eine Zeit, bis er sich das Turnen in der Höhe zutraute. Bei den Sprüngen am Reck drehen sich die Sportler drei bis vier Meter in der Höhe. Doch nach den ersten Flugelementen als Jugendlicher liebte er es immer mehr, verrückte Dinge zu trainieren und seine Freunde zu begeistern. Vorübungen nehmen den Kindern ihre Ängste. „Sobald einer hält, ist es okay. Aber wenn man es alleine machen soll, zögert man oftmals“, sagt Karla.
Mittlerweile scheint ihr die Höhe wenig auszumachen. Egal, ob Rad, Handstand oder Vorwärtsrolle: Auch auf dem Schwebebalken ist das für Karla kein Problem mehr. So weit wie Andreas Toba sind die beiden Mädchen zwar noch nicht. Begeistert sind sie vom Turnen aber allemal.