Neu-Ulmer Zeitung

Brand in zehnstöcki­gem Hochhaus

In Ulm-Wiblingen ist ein Feuer im Keller eines Hochhauses ausgebroch­en. Rund 70 Feuerwehrl­eute waren im Einsatz. Die Polizei nimmt die Ermittlung­en auf.

- Von Thomas Heckmann

Ulm Rund 60 Bewohnerin­nen und Bewohner mussten am frühen Montagmorg­en gegen 2.30 Uhr aus einem zehnstöcki­gen Hochhaus in Ulm-Wiblingen flüchten. Nach einem Brand im Keller zog gefährlich­er Brandrauch durch einen Entlüftung­sschacht in die meisten der 40 Wohnungen.

Rund zehn Bewohner musste die Feuerwehr über eine Drehleiter retten, zahlreiche weitere flüchteten über ein Baugerüst an der Außenseite des Hochhauses. Viele von ihnen nahmen auch ihre Haustiere mit. Bei Dunkelheit kletterten die Anwohner mit Tierkäfige­n in der Hand das Gerüst abwärts.

Den Brand im Keller hatte die Feuerwehr zügig gelöscht, doch der Rauch in den Wohnungen stellte eine Gefahr für die Bewohner dar. Neun Bewohner wurden vom

Notarzt und dem Rettungsdi­enst wegen Verdachts auf Rauchgasve­rgiftung untersucht. Laut Polizei wurden zwei männliche Bewohner durch Rauchgase verletzt, darunter ein Neunjährig­er. Sie kamen in Krankenhäu­ser. Die übrigen 50 Bewohner des Hochhauses konnten sich in einem Bus der Feuerwehr bei Temperatur­en knapp unter dem Gefrierpun­kt aufwärmen. Durch das Feuer musste der Strom im Gebäude abgeschalt­et werden. Wer vorübergeh­end nicht mehr ins Gebäude zurückkonn­te, hatte die Möglichkei­t, im angrenzend­en Gemeindeze­ntrum unterzukom­men.

Die 70 Feuerwehrl­eute überprüfte­n alle Wohnungen einzeln wegen des Brandrauch­s. Stockwerk für Stockwerk wurde der Rauch mit Hochdruckl­üftern aus den Fluren und den Zimmern gedrückt. Der Kriminalda­uerdienst des Polizeiprä­sidiums Ulm nahm noch in der Nacht die Ermittlung­en

zur Brandursac­he auf. Der vorläufige Sachschade­n wird auf über 100.000 Euro geschätzt. Die Polizei richtet bei ihren Ermittlung­en das Augenmerk auch auf Fahrzeuge rund um das Hochhaus, in dem es brannte. An zwölf Autos wurden bereits zerstochen­e Reifen festgestel­lt.

Wie die Polizei am Montagmitt­ag mitteilte, hatte ein Zeuge kurz vor 2 Uhr eine männliche Person in der Straße Erenäcker gesehen, die dort mit einem Stichwerkz­eug wahllos Autos beschädigt­e. Die Polizei habe nach dem Unbekannte­n gefahndet, der aber sei unentdeckt geblieben. Eine Schadenshö­he sei bislang nicht bezifferba­r, heißt es. Der Unbekannte soll etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß und schlank gewesen sein. Er trug eine dunkle Jacke und hatte eine Mütze auf. Hinweise nimmt die Ulmer Polizei unter der Telefonnum­mer 0731/1880 entgegen.

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Foto: Thomas Heckmann Im Keller eines Ulmer Hochhauses ist ein Feuer ausgebroch­en. Rund 70 Feuerwehrl­eute waren im Einsatz.

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