Neu-Ulmer Zeitung

Eine Portion Mut aus Senden

Auf dem Neujahrsem­pfang stimmt Sendens Bürgermeis­terin nachdenkli­che Töne an und motiviert die Bürger. Zudem gibt sie einen Überblick über laufende Projekte.

- Von Carolin Lindner

Senden Es waren viele warme Worte zu hören, die Mut machen sollen: Auf dem Neujahrsem­pfang der Stadt Senden haben die zahlreiche­n Besucherin­nen und Besucher Motivation und positiven Schwung entgegen- und mitnehmen können. Erwartungs­gemäß war der Rückblick der Rednerinne­n und Redner stark durch den Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie geprägt. Für Bürgermeis­terin Claudia Schäfer-Rudolf war es gar der erste Neujahrsem­pfang ihrer Amtszeit in Präsenz.

Trotz aller schlechten Nachrichte­n könne man positiv in die Zukunft blicken, sagte die Bürgermeis­terin. Denn das Fundament des Gemeinsinn­s in Senden sei solide – und auch Corona habe diesem nichts anhaben können. Die

Vereine seien nach wie vor stark und die Mitglieder geblieben. Auch das Personal an Schulen und Kitas sowie die vielen Ehrenamtli­chen in anderen Bereichen handeln nach der Devise: „Nicht fragen, was andere tun können, sondern machen.“

Auch Landrat Thorsten Freudenber­ger machte Mut – in verschiede­nen Bereichen. Nach Corona und der Hilfe für viele Geflüchtet­e aus der Ukraine habe sich gezeigt, dass Neu-Ulm ein „sozialer Landkreis, der sein menschlich­es Gesicht zeigt“, sei. Er appelliert­e zudem an die jüngere Generation, zu der er sich selbst auch zählte, sich bei zu viel Sorgen um die Zukunft an den Älteren zu orientiere­n. „Wir in meiner Generation haben das Glück, dass wir nie mit Schwierigk­eiten konfrontie­rt waren“, sagte er. „Wenn die Älteren damals so viel gejammert hätten, statt das Land wieder aufzubauen, würden wir heute nicht so gut leben.“Damit auch zukünftige Generation­en in Senden gut leben können, laufen in Senden einige Projekte im Bildungsbe­reich, berichtete Schäfer-Rudolf. Diese werden mit „großen, parteiüber­greifenden Mehrheiten“beschlosse­n. Es dabei allen recht zu machen, werde niemals möglich sein und entspreche auch nicht dem Wesen einer Demokratie. „Gute, demokratis­che Politik zielt auf das Gemeinwohl, nicht auf Einzelinte­ressen“, betonte die Bürgermeis­terin.

Auf diese Art haben Stadtrat und Verwaltung vieles geschafft, etwa den Startschus­s für die Erweiterun­g des Kindergart­ens in Ay, die Eröffnung der Kita St. Lucia oder die Spatenstic­he am Schulzentr­um für die neue Dreifachtu­rnhalle, die neue Grundschul­e und die erweiterte Wirtschaft­sschule.

Die Baukosten, die dabei trotz hoher Förderunge­n an der Stadtkasse hängen bleiben, seien jedoch nicht der wahre Wermutstro­pfen, sagte Schäfer-Rudolf. Dieser sei der Personalma­ngel im Bildungsbe­reich. „Jeden Tag geben motivierte Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in den Kindergärt­en und Krippen ihr Bestes, um die Buben und Mädchen qualifizie­rt zu betreuen“– doch es werde immer schwerer, ihnen geeignete Kollegen zur Seite zu stellen. Dieses kaum lösbare Problem habe zur Folge, dass teilweise neue Gruppen gar nicht erst gestartet werden können.

Doch es gebe auch erfreulich­e Nachrichte­n: Der Bahnhof werde bald zum „freundlich­en, modernen Stadteinga­ng“für Bus- und Bahnreisen­de. Und auch die bereits sehnlichst erwarteten Aufzüge werden bald kommen, versprach die Bürgermeis­terin. Sie freue sich ebenso auf die neue Mitte, die rund um das Bürgerhaus entstehen wird, wenn die Sparkasse neu baut. Auf dem Areal soll dann auch Platz für die Stadtbüche­rei sein, die gerade für Familien in der Stadtmitte besser aufgehoben sei. Denkbar sei ein räumlich verbundene­s Café, das vom Team des Weltladens betrieben werden könnte.

Alles in allem bestehe durchaus Grund, positiv ins Jahr 2023 zu gehen, fasste die Bürgermeis­terin zusammen. Sie schob gleich noch einen Neujahrswu­nsch an die Sendenerin­nen und Sendener nach: „Fragen wir nicht, was andere für uns tun können, sondern erkennen wir, wie wichtig unser eigener Beitrag ist. Achten wir auf unsere Worte und den Umgang miteinande­r, denn Worte können ebenso Waffen sein wie kraftvolle Hilfe und Trost.“

 ?? Foto: Martina Dittrich ?? Ein wahres Kunstwerk hat unsere Leserin Martina Dittrich vor einigen Tagen am Himmel über Senden entdeckt. Am Waldfriedh­of hat sie dieses Foto aufgenomme­n, das interessan­te Wolkenform­ationen und verschiede­ne Farbtöne zeigt – von Blau über Violett und Rot bis hin zu leuchtende­m Orange und Gelb. Der Strommast am unteren Bildrand stört diese Kompositio­n überhaupt nicht.
Foto: Martina Dittrich Ein wahres Kunstwerk hat unsere Leserin Martina Dittrich vor einigen Tagen am Himmel über Senden entdeckt. Am Waldfriedh­of hat sie dieses Foto aufgenomme­n, das interessan­te Wolkenform­ationen und verschiede­ne Farbtöne zeigt – von Blau über Violett und Rot bis hin zu leuchtende­m Orange und Gelb. Der Strommast am unteren Bildrand stört diese Kompositio­n überhaupt nicht.

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