Juventus gibt sich trotzig nach Punkteabzug
Turin steht nach Strafe unter Druck
Turin Juventus Turin glaubt trotz des Abzugs von 15 Punkten in der laufenden Serie-A-Saison an eine erneute Qualifikation für die Champions League. Der italienische Fußball-Rekordmeister setzt auf eine sportliche Reaktion nach dem Urteil des Verbandssportgerichts wegen Bilanzfälschung. „Wir brauchen einen außergewöhnlichen Lauf, aber ich habe die Rechnung schon gemacht“, sagte Coach Massimiliano Allegri.
Die Turiner gingen mit zwölf Punkten Rückstand auf die ChampionsLeague-Plätze und 28 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Neapel in das Spiel. „Juventus ist wie ein Drachen mit sieben Köpfen“, schrieb Kapitän Leonardo Bonucci bei Instagram. „Wenn ihm einer abgeschnitten wird, dann erscheint immer ein neuer. Niemals aufgeben!“Der neue Vereinspräsident Gianluca Ferrero forderte Spieler und Trainer auf, sportlich ihren Job zu erledigen, während die Klubführung vor Gericht kämpfe. Die Turiner wollen das oberste Sportgericht des Italienischen Olympischen Komitees Coni anrufen. Sie hoffen, dass dieses den Fall zur erneuten Prüfung an die Gerichte des Fußballverbandes FIGC zurückgebe und der Punktabzug danach aufgehoben werde.
Juve war bestraft worden, weil es die Richter als erwiesen ansahen, dass der Verein durch fingierte Marktbewertungen seiner Spieler die Klub-Bilanzen beschönigt habe. Der einstige Serienchampion streitet dies ab. Juventus droht indes auch Ungemach von der Uefa: Der europäische Kontinentalverband prüft derzeit ebenfalls die Finanzen der Italiener, nachdem auch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Neben den fingierten Spielerbewertungen steht der Vorwurf im Raum, dass der Verein in der Corona-Pandemie seine Profis zum Teil schwarz bezahlt und dadurch weitere Millionen an Euro nicht ordnungsgemäß verbucht habe. (dpa)